Hat ein Gebärdendolmetscher Krankenkassen um mehr als eine Million Euro betrogen?

Wiesbaden/Fulda - Ein Gebärdendolmetscher aus Hessen soll mehrere Krankenkassen durch gefälschte Abrechnungen um mehr als eine Million Euro betrogen haben. Am Donnerstagmorgen gingen Polizisten des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) gegen den 57-Jährigen vor.

Am Donnerstagmorgen rückten zahlreiche Beamte aus, um die Wohnung eines verdächtigen Gebärdendolmetschers zu durchsuchen. (Symbolbild)
Am Donnerstagmorgen rückten zahlreiche Beamte aus, um die Wohnung eines verdächtigen Gebärdendolmetschers zu durchsuchen. (Symbolbild)  © Montage: 5vision Media/dpa, Monika Skolimowska/dpa, Jonas Walzberg/dpa

In den frühen Morgenstunden durchsuchten Fahnder die Wohnung des Verdächtigen, wie das HLKA und die Staatsanwaltschaft Fulda gemeinsam mitteilten.

Im Zuge der Maßnahmen seien "zahlreiche Unterlagen, darunter vordatierte Rechnungen, unterschiedliche Arztstempel, mehrere Mobiltelefone, circa 2000 Euro Bargeld sowie verschiedene Wertgegenstände wie Uhren, Kunstdrucke, Goldmünzen und eine hochwertige Handtasche im Gesamtwert von circa 40.000 Euro" sichergestellt worden, erklärte ein Sprecher.

Dem 57 Jahre alten Deutschen werde vorgeworfen, seit 2019 "Leistungen als Gebärdendolmetscher falsch gegenüber den Krankenkassen abgerechnet zu haben", hieß es weiter.

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Mit gefälschten oder gestohlene Arztstempeln, Leistungsbestätigungen und Abtretungserklärungen habe er nicht erbrachte Leistungen als Dolmetscher bei verschiedenen Krankenkassen eingereicht.

"Insgesamt soll es sich dabei um knapp 3500 Rechnungen handeln, mit einem Zahlbetrag von mehr als einer Million Euro", ergänzte der Sprecher.

Die Ermittlungen gegen den Mann aus Hessen dauern an. Geführt werden sie von der Zentralen Staatsanwaltschaft für Medizinwirtschaftsstrafsachen (ZSMS) bei der Staatsanwaltschaft Fulda.

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