Jugendliche starten lebensgefährliche Aktion und sorgen für Zug-Verspätungen

Kassel/Borken - Drei vermummte Jugendliche sorgten mit einer abenteuerlichen Aktion nicht nur für einen Polizeieinsatz - auch eine circa 70-minütige Verspätung im nordhessischen Zugverkehr war die Folge.

Die Bundespolizei stoppte am Samstag zwei Züge in Nordhessen, um diese nach einer Gruppe Jugendlicher zu durchsuchen. (Symbolbild)
Die Bundespolizei stoppte am Samstag zwei Züge in Nordhessen, um diese nach einer Gruppe Jugendlicher zu durchsuchen. (Symbolbild)  © Montage: Michael Matthey/dpa, Andreas Arnold/dpa

Der Vorfall ereignete sich bereits am zurückliegenden Samstag, wie die Bundespolizei in Kassel mitteilte.

Demnach beobachteten Zeugen gegen 17 Uhr, wie die schwarz gekleideten und vermummten Jugendlichen am Bahnhof der Kleinstadt Borken auf einen abfahrbereiten Regionalexpress stiegen.

"Reisende versuchten zudem vergeblich, durch Einreden die drei Unbekannten von ihrem Vorhaben abzubringen", ergänzte ein Sprecher.

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Die Polizei bezeichnete die überaus waghalsige Aktion wörtlich als "Spiel mit dem eigenen Leben".

Umgehend rückten mehrere Polizeibeamte aus. Sie standen jedoch vor dem Problem, dass zum Zeitpunkt der Alarmierung zwei Züge gleichzeitig in Borken abgefahren waren.

Fahndung der Bundespolizei nach drei unbekannten Jugendlichen

Die Fahndung der Polizei nach den drei Jugendlichen dauert an - Zeugen sollen sich bitte bei der Bundespolizeiinspektion Kassel melden. (Symbolbild)
Die Fahndung der Polizei nach den drei Jugendlichen dauert an - Zeugen sollen sich bitte bei der Bundespolizeiinspektion Kassel melden. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

In den Bahnhöfen der Orte Wabern und Treysa wurden die beiden Züge gestoppt und durchsucht, jedoch ohne Erfolg. Zugleich wurden die Bahnstrecken durch einen Polizeihubschrauber abgesucht, ebenfalls ohne Ergebnis.

Der Vorfall sorgte laut dem Sprecher insgesamt für "erhebliche Beeinträchtigungen" und "knapp 70 Minuten Verspätung" im nordhessischen Bahnverkehr.

Die Bundespolizei fahndet nach den drei Jugendlichen, von denen ferner bekannt ist, dass sie schwarze Basecaps trugen. Zeugen, die Hinweise geben können, sollen sich bitte unter der Telefonnummer 0561816160 bei der Bundespolizeiinspektion Kassel melden.

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Der Sprecher wies zum Abschluss noch darauf hin, dass das Betreten von Bahngleisen "für Unbefugte nicht nur verboten, sondern extrem gefährlich" sei. Züge könnten sich "relativ lautlos nähern" und würde daher "oft erst spät bemerkt". Die Gefahr für Leib und Leben sei daher "sehr groß".

Die Bundespolizei wandte sich an alle Erziehungsberechtigten, diese sollten ihre Kinder für diese Gefahren sensibilisieren.

Titelfoto: Montage: Michael Matthey/dpa, Andreas Arnold/dpa

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