Kurioser Einbruch: Dämlich-Diebe verstecken sich in Wohnung des Hinweisgebers
Niedenstein - Ein ungewöhnlicher Polizeieinsatz im nordhessischen Niedenstein hat in der Nacht zu Freitag für Aufsehen gesorgt. Dank eines aufmerksamen Bewohners konnte die Polizei zwei mutmaßliche Einbrecher festnehmen - allerdings kam es dabei zu einer überraschenden Wendung.

Laut einer Polizeimitteilung meldete ein Mann gegen 1.15 Uhr, er habe einen lauten Knall gehört und Licht in einer Nachbarwohnung bemerkt, obwohl deren Mieter im Urlaub sei. Mehrere Streifenwagen aus Fritzlar und Kassel rückten daraufhin an und umstellten das Mehrfamilienhaus in der Chattenstraße.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass eine Glasscheibe an der Hintertür eingeschlagen und eine Wohnung im Erdgeschoss aufgebrochen worden war.
Im Inneren des Hauses waren verdächtige Geräusche zu hören. Bei der Durchsuchung des Gebäudes machten die Beamten schließlich eine kuriose Entdeckung: Die beiden mutmaßlichen Täter befanden sich in der Wohnung des Hinweisgebers selbst.
Wie sich herausstellte, kannten sich die drei Männer und hatten am Vorabend gemeinsam Alkohol getrunken. Der Hinweisgeber gab an, nicht bemerkt zu haben, wann seine Bekannten die Wohnung verlassen hatten.
Die beiden polizeibekannten Tatverdächtigen im Alter von 20 und 38 Jahren wurden noch vor Ort festgenommen. Einer von ihnen versuchte, den Hinweisgeber sogar noch zu beeinflussen und forderte ihn auf, gegenüber der Polizei eine falsche Aussage zu machen. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm 2,53 Promille.

Polizei ermittelt nun gegen die beiden Langfinger
Die Polizei stellte bei den Männern Einbruchswerkzeug, darunter mehrere Dietriche, sowie eine Münze unklarer Herkunft sicher. Auch in der Wohnung des Hinweisgebers fanden sich Gegenstände, die ihm nicht gehörten. Welche Dinge aus der aufgebrochenen Nachbarwohnung entwendet wurden, ist noch unklar.
Nach einer Blutentnahme und den polizeilichen Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen wieder entlassen. Sie müssen sich nun wegen Einbruchdiebstahls verantworten.
Titelfoto: Bildmontage: Soeren Stache/dpa, Frank Rumpenhorst/dpa