Lastwagen-Fahrer hat "big problem": Polizei verhängt drastisches Bußgeld
Rodgau - Die Polizisten staunten nicht schlecht, als sie routinemäßig einen Lastwagen auf der A3 in Südosthessen kontrollierten: Der 35-jährige Fahrer gab sofort unumwunden zu, dass er ein großes Problem habe!

"I have a big problem on my card", gestand der Lkw-Fahrer auf Englisch und übergab zugleich die Fahrerkarte, wie das Polizeipräsidium Südosthessen am Mittwochmorgen mitteilte.
Ein Blick auf die Karte genügte den Beamten, um zu erfassen: Es war "ein ernstes Problem, das schnell auch gefährlich werden kann", wie ein Sprecher erklärte.
Als die Polizei den Lastwagen einer türkischen Spedition am Montagvormittag nahe Rodgau-Weiskirchen kontrollierte, hatte der Fahrer von weniger als 48 Stunden "insgesamt 23 Stunden und 25 Minuten hinter dem Steuer verbracht", wie es weiter hieß.
Die längste Pause habe dabei gerade einmal fünf Stunden gedauert, "deutlich zu kurz, um den gesetzlichen Ruhezeiten zu entsprechen".
Infolgedessen habe der 35-Jährige auch sichtlich erschöpft gewirkt, als er von den Polizisten kontrolliert wurde.
Insgesamt mehr als 8500 Euro Bußgeld wegen zu wenig Ruhezeit

Die Beamten untersagten die Weiterfahrt und ordneten eine Ruhezeit bis zum Dienstag um 9 Uhr an. Zudem verhängten die Polizisten drastische Bußgelder: 2160 Euro gegen den Fahrer, 6480 Euro gegen die Spedition.
Der Polizeisprecher betonte zum Abschluss, dass es für Lastwagen-Fahrer in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Lenk- sowie insbesondere auch Ruhezeiten gebe.
Die Lkw-Fahrer dürften täglich maximal neun Stunden hinter dem Steuer sitzen, nur in Ausnahmefällen seien auch zehn Stunden erlaubt. "Die tägliche Ruhezeit muss grundsätzlich mindestens elf Stunden betragen, um ausreichend Erholung sicherzustellen", erklärte der Sprecher.
Der Zweck dieser Regelung sei es, das Unfallrisiko zu vermindern und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
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