Mädchen aus Freizeitbad in Rust gelockt und sexuell missbraucht: Sechsjährige irrt alleine durch Wald

Von Markus Brachat, Mercedes Braun

Rust - Nachdem ein Mädchen am Samstagabend (9. August 2025) im Freizeitbad Rulantica in Rust seine Eltern aus den Augen verloren habe, sei es von einem fremden Mann aus dem Innenbereich des Bades gelockt worden.

Der Mann (31) habe vorgegeben, dem sechsjährigen Mädchen helfen zu wollen, und sie so aus dem Bad gelockt. (Archivfoto)
Der Mann (31) habe vorgegeben, dem sechsjährigen Mädchen helfen zu wollen, und sie so aus dem Bad gelockt. (Archivfoto)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Der Mann habe dem Kind bei der Suche nach den Eltern seine Hilfe angeboten und sich mit ihr gegen 20.20 Uhr zu Fuß in den Bereich eines angrenzenden Waldgebiets begeben. Dort habe der Unbekannte die Sechsjährige aufgefordert, sexuelle Handlungen an ihm durchzuführen. Danach soll er sie abseits im Wald alleine zurückgelassen haben.

Währenddessen suchten die Eltern verzweifelt im Bad nach ihrem Kind.

Die Sechsjährige wurde gegen 22.20 Uhr in Badebekleidung von einem Zeugen im Bereich der Sportplatzstraße/Fabrikstraße im Nachbarort Kappel-Grafenhausen aufgegriffen, fünf Kilometer von dem Freizeitbad entfernt.

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Sie trug lediglich Badeschuhe sowie ein hellblaues Bikinioberteil und eine rosa Badehose und hatte sich in der Dunkelheit alleine durch den Wald gekämpft.

Mädchen nach Vorfall in Rulantica traumatisiert

Eine Sprecherin bestätigte, dass sich der Vorfall im beliebten Wasserpark Rulantica ereignete. (Archivfoto)
Eine Sprecherin bestätigte, dass sich der Vorfall im beliebten Wasserpark Rulantica ereignete. (Archivfoto)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Das Mädchen sei mit großer Wahrscheinlichkeit traumatisiert, sagte Wolfgang Kramer, Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. "Man kann sich vorstellen, dass es nach einer so schrecklichen Tat um die Seele eines Kindes mit Sicherheit nicht gut bestellt ist."

Äußerlich sei es nicht größer verletzt worden.

Europapark-Chef Michael Mack äußerte sich ebenfalls zum Fall und sagte im Namen der gesamten Familie Mack zu BILD: "Wir sind sehr betroffen und haben uns natürlich sofort um die Eltern des Kindes gekümmert, als diese sich bei uns gemeldet haben.“

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Und weiter: „Unsere Park-Seelsorger waren auch für die Eltern da. Wir haben direkt unsere Kameraufzeichnungen an die Polizei übergeben. [...] Wir sind weiterhin im Austausch mit den Ermittlungsbehörden. Außerhalb des Parks haben wir keine Befugnisse."

Bei der Auswertung des Bild- beziehungsweise Videomaterials Anfang der Woche rückte ein männlicher Besucher in den Fokus der Ermittlungen.

Die Polizei bittet um Hinweise

Mit dem Zeugenaufruf erhofft sich die Polizei weitere Informationen zum Ablauf der Tat. (Symbolfoto)
Mit dem Zeugenaufruf erhofft sich die Polizei weitere Informationen zum Ablauf der Tat. (Symbolfoto)  © David Inderlied/dpa

Als Verdächtiger konnte schließlich ein 31 Jahre alter Mann aus der Region identifiziert werden. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen. Am Dienstag wurde den Angaben nach seine Wohnung durchsucht.

Laut Polizei ist der Mann schon in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten - allerdings nicht wegen Sexualdelikten, sondern weil er gestohlen und sich Leistungen erschlichen haben soll.

Der dringend Tatverdächtige konnte bislang nicht festgenommen werden. Nach dem 31-jährigen Rumänen wird international gesucht.

Die Ermittler der Kriminalpolizei bitten zur Rekonstruktion des Laufwegs zum mutmaßlichen Tatort mögliche Zeugen, sich unter der Rufnummer 0781 21-2820 zu melden.

Hinweisgeber, die am Samstagabend, zwischen 20.20 Uhr und 22.20 Uhr, im Bereich des Erlebnisbads und einem im nördlichen Bereich des angrenzenden Waldgebiets befindlichen Sees verdächtige Personen in Begleitung eines Mädchens beobachtet haben, werden um Kontaktaufnahme gebeten.

Erstmeldung von 13.29 Uhr, zuletzt aktualisiert um 16.05 Uhr.

Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

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