Mädchen muss regelmäßig stundenlang auf Eltern im Keller warten

Von Ute Wessels

Vilsbiburg - Weil ein elfjähriges Mädchen in Niederbayern nach der Schule regelmäßig im Fahrradkeller auf seine berufstätigen Eltern warten musste, ermittelt die Polizei wegen Verdacht auf Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht.

Polizisten holten das Mädchen aus dem Keller und brachten es auf die Dienststelle. (Symbolbild)
Polizisten holten das Mädchen aus dem Keller und brachten es auf die Dienststelle. (Symbolbild)  © Moritz Frankenberg/dpa

Das Kind war am Montag von Beamten auf einen anonymen Hinweis hin aus dem Fahrradabstellraum eines Gebäudes in Vilsbiburg geholt worden.

In Absprache mit dem Kreisjugendamt sei es zwischenzeitlich wieder den Eltern übergeben worden, teilte die Polizei mit.

Den Erkenntnissen nach musste das Mädchen regelmäßig bis zu zwei Stunden lang in dem vier Quadratmeter großen Raum auf das Heimkommen der Eltern warten.

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Der Fahrradkeller sei dafür mit einem Sessel, einem Tisch und einem Heizlüfter ausgestattet gewesen. Zugang zu einer Toilette habe das Kind allerdings nicht gehabt, sondern seine Notdurft im Garten verrichten müssen.

Die Beamten hätten die Schülerin mit zur Dienststelle genommen und das Jugendamt sowie die Eltern informiert. Der Vater habe am Telefon "sehr ungehalten" auf die polizeiliche Maßnahme reagiert, hieß es weiter.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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