Nach massiven Randalen auf Gartenparty in Sachsen: Neue Details kommen ans Licht
Bernsdorf - Diese Gartenparty lief völlig aus dem Ruder: Eigentlich waren zur Feier Mitte April in Bernsdorf (Landkreis Zwickau) 30 Gäste geladen - doch es kamen deutlich mehr. Die ungeladenen Personen randalierten, sorgten für Angst und Schrecken. Nun kommen neue Details ans Licht.
Alles in Kürze
- Gartenparty in Bernsdorf von Neonazis gestört
- Bis zu 80 Personen randalierten und beschmierten Einrichtungen
- Sachschaden wird auf 1000 Euro geschätzt
- Polizei ermittelt wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen
- Hintergründe des Angriffs sind noch unklar

Der Vorfall geschah am 19. April in der Hauptstraße. Zahlreiche ungeladene Gäste hatten sich widerrechtlich Zugang zum Wohnhaus einer Frau verschafft.
Dann ging es richtig zur Sache: Die ungebetenen Gäste randalierten, zündeten Pyrotechnik und verteilten diverse Sticker - offenbar aus politischer Motivation.
Der Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann (34, Grüne) wollte es genauer wissen. In einer Kleinen Anfrage forderte er von der sächsischen Regierung mehr Informationen. Am Donnerstag folgte die Antwort. Sachsens Innenminister Armin Schuster (64, CDU) gab neue Details zur Chaos-Party bekannt.
Demnach sollen bis zu 80 Personen regelrecht gewütet haben: Unter anderem beschmierten sie mit Farbe Einrichtungen und Möbel. "Der Sachschaden wird derzeit auf ca. 1000 Euro geschätzt", so Schuster.

Gartenparty offenbar von Neonazis massiv gestört

Zudem kam nun ans Licht: Bei den Störern handelt es sich wohl um Neonazis. Nach vorläufiger Einschätzung werde von "Politisch motivierter Kriminalität" von rechts ausgegangen, heißt es.
Derzeit ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen in Verbindung mit Sachbeschädigung.
Nachdem die Polizei angerückt war, wurde die Party in Bernsdorf aufgelöst. Über Verletzte ist nichts bekannt. Unklar ist derzeit noch immer, weshalb die mutmaßlich rechten Störer unerlaubt auftauchten und randalierten.
"Die näheren Umstände (konkrete Tatausführung, -hintergründe/-zusammenhänge) sind Gegenstand der noch andauernden polizeilichen Ermittlungen", so Schuster abschließend.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Steffen Füssel