Rechtsradikale Musik auf Weihnachtsmarkt abgespielt: Polizei ermittelt gegen Tatverdächtigen
Von Mirjam Uhrich, Svenja-Marie Kahl
Ottendorf - Aus den Boxen auf dem Weihnachtsmarkt in Otterndorf (Kreis Cuxhaven, Niedersachsen) soll rechtsradikale und jugendgefährdende Musik ertönt sein. Nun gibt es einen Beschuldigten.
Die Musik wurde über die offizielle Anlage des Sternenmarkts verbreitet, wie ein Sprecher der Polizei berichtete. "Es ist nicht so, dass das aus irgendeiner Bluetooth-Box oder auf einem Handy lief."
Die Stadt hatte einen Dienstleister beauftragt, die Musik für den Weihnachtsmarkt zu übernehmen. Am Freitag soll es dabei zur Grenzüberschreitung gekommen sein.
Laut Polizei wurden Stücke der inzwischen aufgelösten Neonazi-Band "Landser" und andere Lieder mit volksverhetzendem und antisemitischem Inhalt abgespielt.
Die Polizei konnte nun einen Beschuldigten ermitteln. Dazu werteten die Polizisten unter anderem USB-Sticks aus, von denen die Musik abgespielt worden sein soll. Bei dem Beschuldigten handelt es sich laut Angaben der Polizei Cuxhaven um einen 40-jährigen Mann aus Stade. Weitere Ermittlungen dauern an.
Die Ermittler erhielten auch Videos vom vergangenen Wochenende. Am Samstag und Sonntag soll auf dem Weihnachtsmarkt weitere verbotene Musik abgespielt worden sein. Der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz.
Erstmeldung, 16. Dezember, 17.32 Uhr; zuletzt aktualisiert, 17. Dezember, um 16.12 Uhr.
Titelfoto: Michael Reichel/dpa
