Nach Tod des sechsjährigen Joel: Trotz Ermittlungen bisher kein Verdächtiger

Pragsdorf - Zehn Tage nach dem gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen in Pragsdorf (Mecklenburgische Seenplatte) hat die Polizei weiter keine heiße Spur.

Neben dem Fußballfeld an einem See vermuten die Ermittler den Tatort.
Neben dem Fußballfeld an einem See vermuten die Ermittler den Tatort.  © Stefan Sauer/dpa

"Die Kriminalisten haben auch am Wochenende Aussagen entgegengenommen und ausgewertet, es gibt aber noch keinen Tatverdächtigen", sagte eine Sprecherin der Polizei am Sonntag in Neubrandenburg.

Man ermittle weiter in alle Richtungen. Die Ermittler hielten es aber für wahrscheinlich, dass der Täter einen regionalen Bezug habe - es könne auch ein Auswärtiger sein, der sich in Pragsdorf aufgehalten habe.

Der Junge war am Nachmittag des 14. September zum Spielen an einen Badesee gegangen, aber nicht wie vereinbart nach Hause gekommen. Die Eltern, die nur wenige Hundert Meter entfernt wohnen, meldeten ihn als vermisst.

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Eine Stunde später wurde das Kind mit schwersten Stichverletzungen in einer Hecke am Bolzplatz des Dorfes unweit des Sees gefunden. Trotz sofortiger Versuche, den Jungen wiederzubeleben, starb er. Die Obduktion ergab, dass er erstochen wurde - mit einer bisher unbekannten Waffe.

Die Spurensuche geht weiter

Polizisten durchkämmen das Gebiet, in dem die Leiche des Jungen (†6) gefunden wurde.
Polizisten durchkämmen das Gebiet, in dem die Leiche des Jungen (†6) gefunden wurde.  © Bernd Wüstneck/dpa

Die Polizei hofft nun auf die kriminaltechnischen Untersuchungen des Landeskriminalamtes, deren Ergebnisse in den nächsten Tagen erwartet werden.

Es werden Spuren untersucht, die an der Kleidung des getöteten Jungen und an einem Messer gefunden wurden, das in einem Gestrüpp entdeckt wurde und als Tatwaffe infrage kommen soll.

Am vergangenen Mittwoch hatte die Polizei begonnen, alle Dorfbewohner zu befragen. Viele, die nicht gleich angetroffen wurden, hätten sich in den letzten Tagen gemeldet, sagte die Sprecherin.

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Bei Bedarf fahren die Ermittler auch noch einmal zu Leuten in die Region, die sich nicht am Telefon äußern oder den Beamten etwas zeigen wollten.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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