Polizei klärt über sexuelle Erpressung auf - so könnt Ihr Euch schützen!

Wilhelmshaven - Schon mal von "Sextortion" gehört? Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern "Sex" und "Extortion" (Erpressung) zusammen und beschreibt sexuelle Erpressung.

Immer wieder werden gutgläubige Menschen Opfer sexueller Erpressung. Die Polizei gibt nun Tipps, wie man sich schützen kann. (Symbolfoto)
Immer wieder werden gutgläubige Menschen Opfer sexueller Erpressung. Die Polizei gibt nun Tipps, wie man sich schützen kann. (Symbolfoto)  © Julian Stratenschulte/dpa

Dabei bringen Täter ihre Gegenüber dazu, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Anschließend werden die gutgläubigen Opfer erpresst.

Laut der Polizei läuft es oft wie folgt ab: Der Betroffene lernen eine fremde Person über ein soziales Netzwerk kennen, die beiden kommunizieren miteinander. Schnell lenken die Täter das Gespräch auf ein Video-Telefonat um.

In diesem werden die Opfer dann überredet, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Die Täter zeichnen diese Handlungen auf und drohen im Anschluss damit, das Material zu veröffentlichen, wenn kein Geld fließt.

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Bei einer anderen "Sextortion"-Variante verschicken die Täter massenweise und ohne konkretes Ziel per E-Mail ein Erpresserschreiben, in dem sie behaupten, kompromittierende Sexvideos aufgenommen zu haben und diese veröffentlichen zu wollen.

Nach Angaben der Ermittler sind zwar mehrheitlich Männer betroffen, aber auch Frauen können zu Opfern werden. Meistens sind die Drahtzieher dabei in Banden organisiert, operieren aus dem Ausland oder nutzen sogenannte "Bots".

Diese Tipps gibt die Polizei, um sich vor sexueller Erpressung zu schützen

Die Polizei empfiehlt, die Webcam für einen Videochat zunächst abzukleben, um das Geschehen zu beobachten. (Symbolfoto)
Die Polizei empfiehlt, die Webcam für einen Videochat zunächst abzukleben, um das Geschehen zu beobachten. (Symbolfoto)  © Martin Gerten/dpa

Um sich vor sexueller Erpressung zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:

  • Keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen
  • Regelmäßig Account- und Privatsphäreeinstellungen prüfen
  • Zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten sein
  • Nicht vorschnell einem Videochat zustimmen
  • Im Zweifel die Chatkamera zunächst abkleben, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten
  • Keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zustimmen, wenn die Person erst seit Kurzem bekannt ist
  • Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand halten

Weitere Informationen gibt es bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK).

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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