Reise-Odyssee ohne Zwischenstopp: Dann lässt der Busfahrer 42 Senioren stehen und haut ab

Magdeburg/Stendal - Für 42 reisende Senioren wurde eine Heimfahrt aus der französischen Schweiz nach Magdeburg/Stendal zur absoluten Horror-Tour. Die Gruppe wurde von ihrem Busfahrer einfach auf einem Parkplatz ohne Verpflegung abgestellt.

Polizei und Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuz eilten den Senioren zur Hilfe.
Polizei und Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuz eilten den Senioren zur Hilfe.  © 7aktuell.de | Alexander Hald

Schon die Hinfahrt soll nach Angaben der Reisenden keine schöne gewesen sein, doch die Rückreise brachte das Fass zum Überlaufen.

Gegen 8.30 Uhr startete die Truppe mit dem Reisebus in Richtung Heimat. Schon hier bemängelten die Fahrgäste, dass es keinerlei Zwischenstopps gab, um sich etwas zum Essen oder Trinken zu holen. Vom Fahrer wurden lediglich Parkplätze mit Toiletten angesteuert.

Auf dem Parkplatz auf der Gerlinger Höhe an der A81 kam es dann zum letzten Stopp der Truppe.

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Wie die Reisegruppe berichtete, soll der Fahrer zu diesem Zeitpunkt seine Fahr- und Lenkzeit erreicht haben. Er selbst konnte daher nicht mehr weiterfahren. Ein befreundeter Kollege kam daraufhin mit einem Auto zu der Raststätte und bot an, den Bus zurück nach Magdeburg/Stendal zu fahren.

Der Busunternehmer, welcher mit dem Busfahrer telefonierte, wollte dies jedoch nicht zulassen und untersagte dem zweiten Fahrer die Weiterfahrt.

Busfahrer macht sich nach Kündigung aus dem Staub

Ein angeforderter Ersatzbus tauchte nie auf.
Ein angeforderter Ersatzbus tauchte nie auf.  © 7aktuell.de | Alexander Hald

Der Chef des Busunternehmens soll nach Angaben der Insassen daraufhin den Fahrer angewiesen haben, trotz seiner vollen Fahrzeit schwarz, also ohne Registerkarte weiterzufahren.

Dieser weigerte sich jedoch, woraufhin er von seinem Chef am Telefon gefeuert worden sein soll. Der Fahrer packte daraufhin seine Getränke, die er im Bus verkaufte, ein und fuhr dann mit seinem Kollegen im Auto davon.

Gegen 22 Uhr verständigte die Senioren-Gruppe dann die Polizei. Die Situation wurde jedoch nicht besser.

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Nach Angaben der Polizei soll das Busunternehmen den gestrandeten Passagieren einen Ersatzbus zugesandt haben, welcher aber nie erschien.

Fahrgäste harren 16 Stunden ohne Verpflegung aus

Da die Reisegäste seit ganzen 16 Stunden ohne Verpflegung auskommen mussten, alarmierten die Beamten das Deutsche Rote Kreuz, welches die Anwesenden mit mehreren Einsatzkräften mit Essen und Getränken versorgte.

Erst nach Mitternacht wurden dann Großraumtaxis organisiert, welche die Senioren zum Hauptbahnhof nach Stuttgart fuhren, um dort mit der Bahn Richtung Magdeburg und Stendal zu gelangen. Laut der Polizei bot der Reiseveranstalter den Geschädigten zudem die Unterbringung in einem Hotel an, die Senioren wollten jedoch "nur noch nach Hause".

Das Busunternehmen wollte sich auf TAG24-Nachfrage vorerst nicht zu dem Vorfall äußern.

Ganze 16 Stunden mussten die Reisegäste ohne Getränke und Essen auskommen.
Ganze 16 Stunden mussten die Reisegäste ohne Getränke und Essen auskommen.  © 7aktuell.de | Alexander Hald

Der Bus wurde schließlich abgeschleppt. Die Verkehrspolizei kontrolliert zudem noch die technischen Einrichtungen wie den Fahrtenschreiber.

Titelfoto: 7aktuell.de | Alexander Hald

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