Wellen - Am späten Montagabend nahm ein Betrunkener eine Abkürzung über Bahngleise. Das hatte gravierende Folgen.
Gegen 22.30 Uhr befuhr ein Güterzug die Bahnstrecke zwischen Magdeburg und Braunschweig. Auf Höhe der Ortschaft Wellen (Sachsen-Anhalt) bemerkte der Lokführer plötzlich einen Mann im Gleis.
Der Fahrer legte eine Notbremsung hin und schaffte es, einen Zusammenprall mit dem Passanten in letzter Sekunde zu verhindern.
Wie die Bundespolizei mitteilte, entdeckte sie vor Ort den 66-jährigen Spaziergänger, der nicht nur stark angetrunken, sondern auch sehr aggressiv auftrat.
Er pustete stattliche 2,47 Promille und trug zudem zwei Küchenmesser bei sich, die die Beamten einzogen.
Der Lokführer, der nicht damit gerechnet hatte, sein Gefährt doch noch rechtzeitig zum Halten zu bringen und von einem Zusammenstoß ausgegangen war, stand unter Schock und musste von den Kollegen abgelöst werden.
Der Gleisläufer wurde zunächst mit aufs Revier genommen, wo er sich seinen Rausch ausschlief. Durch den Vorfall kam es bei insgesamt elf Zügen zu 647 Minuten Verspätungen.
Er erhält nun Anzeigen wegen des unbefugten Aufenthaltes im Gleis, gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und fahrlässiger Körperverletzung.