Polizei schenkt Tierpark Schusswaffen, die es eigentlich nicht mehr geben dürfte
Halberstadt - Verwechslung mit Konsequenzen: Die Landespolizei wollte dem Tierpark in Halberstadt lediglich ein paar Wärmelampen zur Verfügung stellen. Doch durch ein "Versehen" wurden Schusswaffen verschickt, die es eigentlich nicht mehr geben durfte.
Alles in Kürze
- Polizei schenkt Tierpark Schusswaffen durch Versehen
- Wärmelampen sollten ursprünglich verschenkt werden
- Schusswaffen hätten vernichtet werden sollen
- Vernichtungsanordnung der Staatsanwaltschaft existierte
- Interne Überprüfungen im Polizeirevier angekündigt

Zwei Polizistinnen wollten dem Tierpark Wärmelampen zur Verfügung stellen, die zuvor beim Aufdecken von Indoor-Plantagen konfisziert wurden.
Die Infrarotlampen könnten die Tiere während der kalten Monate warmhalten, so die Idee.
In den Kartons, die das Harzer Polizeirevier am Montag dann an den Park schickte, befanden sich neben den Lampen allerdings auch vier Schreckschusswaffen, erfuhr die Volksstimme (VS). Ein Versehen, hieß es.
Wenige Tage später wurden die Pistolen von einem Tierpark-Mitarbeiter entdeckt und wohl auch sofort an die zuständige Behörde gemeldet.
Zwar holte die Polizei das "Geschenk" schnell wieder ab, doch eine Untersuchung durch die Polizeiinspektion Magdeburg war dann nicht mehr zu vermeiden.
Eklat bei der Landespolizei: Verschenkte Waffen und Lampen sollten vernichtet werden

Skandal: Sowohl die zugestellten Waffen als auch die Wärmelampen hätten eigentlich vernichtet werden sollen.
"Für die betreffenden Gegenstände gab es eine Vernichtungsanordnung seitens der Staatsanwaltschaft", berichtet Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck der VS.
Nun kam ans Licht, das vor etwa eineinhalb Wochen interne Überprüfungen der Diensträume im Polizeirevier angekündigt wurden.
Ob die Gegenstände, die es eigentlich nicht mehr geben dürfte, aufgrund dessen weggegeben wurden, soll ermittelt werden.
Mit dieser Aktion sorgt die Landespolizei schon wieder für Aufsehen. Zuletzt waren gravierende Versäumnisse, etwa bei der Lagerung und bei der Vernichtung von Waffen oder Granaten, ans Licht gekommen.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa