Starker Freund für Polizei: Immer mehr Roboterhunde im Einsatz!

Duisburg - Die Duisburger Polizei hat sich eine ganz besondere Herausforderung zur Aufgabe gemacht. Die Einsatzkräfte schlüpfen seit geraumer Zeit in die Rolle von Hundelehrenden, die an der Seite einer außergewöhnlichen Fellnase so einiges erleben.

Das Aussehen der Roboterhunde variiert von Bundesland zu Bundesland.
Das Aussehen der Roboterhunde variiert von Bundesland zu Bundesland.  © Marijan Murat/dpa

Vermutlich ist er der härteste Hund bei der Polizei: Aus Blech und Stahl gemacht, ist es "Spot" auch egal, wenn man ihn mit einem festen Tritt umschubst. Der Laufroboter stellt sich einfach wieder auf seine vier Beine - und macht weiter seinen Job.

Der Roboter-Polizeihund wird da eingesetzt, wo es für seine menschlichen Kollegen zu gefährlich ist. Dafür lernt er immer mehr dazu. Seine Schule: Das "Innovation Lab" der NRW-Polizei in Duisburg.

Dabei gibt es "Spot" sogar doppelt! Nachdem das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) den ersten Laufroboter vor gut einem Jahr in den USA bestellt hatte, kaufte die Polizei ihm noch einen Kameraden - diesmal mit Greifarm (Preis: rund 150.000 Euro). Inzwischen arbeiten die beiden Robo-Dogs oft als Team.

Geschlagen und gedemütigt: Jugendliche attackieren und verletzen Kinder auf Spielplatz
Polizeimeldungen Geschlagen und gedemütigt: Jugendliche attackieren und verletzen Kinder auf Spielplatz

Aber auch alleine ist jeder der beiden Aufsehen erregend. So schickte die Polizei den ersten "Spot" im Februar 2022 in eine Brandruine in Essen. Draußen standen etliche Journalisten - die den ersten öffentlichen Ausgang des Polizei-Vierbeiners aufmerksam verfolgten.

Roboterhunde da im Einsatz, wo es für Menschen zu gefährlich ist

Erst im Oktober kam der zweite Roboterhund nach Nordrhein-Westfalen.
Erst im Oktober kam der zweite Roboterhund nach Nordrhein-Westfalen.  © ---/Landesamt für Zentrale Polizeilich Dienste/dpa

"Die Laufroboter sollen da eingesetzt werden, wo wir den Kolleginnen und Kollegen Gefahren ersparen können", so "Innovation Lab"-Leiter Dominic Reese (40). Außer in Brandruinen kann das zum Beispiel beim Untersuchen von mutmaßlichen Sprengsätzen sein. Sollte da was schiefgehen, ist "ein Roboter ersetzbar", so Reese: "Ein Mensch nicht." Im Gegensatz zu den bekannten klobigen Entschärfungsrobotern, die auf Ketten wie ein kleiner Panzer fahren, kann ein "Spot" Treppen hochgehen - oder Türen öffnen.

Eben das muss der Roboter aber erst mal lernen. Denn "deutsche" Türen mit einer Klinke (statt Drehknauf) kennt das US-Modell nicht. Robotik-Experte Kevin Hawryluk führt vor, wie das Modell mit Greifarm mit festem Schritt (das Teil wiegt 45 Kilogramm) zu einer eigens angefertigten Übungstür marschiert. Hawryluk hat in seinem Tablet die Klinke markiert und dem Roboter gesagt, in welche Richtung die Tür aufgeht. Den Rest muss "Spot" nun selber können.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Polizei-Robotern wird das Gerät nicht komplett ferngesteuert. Dank künstlicher Intelligenz macht "Spot" das meiste selbst. Inzwischen kann er dank seiner "Trainer" auch um die Ecke gucken. Gerade war einer der "Spots" in einem Labor, um die Funkstrahlung zu messen - damit man weiß, ob man ihn auch in einem Hubschrauber mitnehmen könnte.

Lehrer kommt mit Hitler-Hemd in die Schule: Leitung und Polizei zeigen sich gnadenlos!
Polizeimeldungen Lehrer kommt mit Hitler-Hemd in die Schule: Leitung und Polizei zeigen sich gnadenlos!

Durch zahlreiches Training und echte Einsätze haben beide Laufroboter inzwischen einige dicke Kratzer. Erst im jüngsten Fall der schweren Hausexplosion in Eschweiler mit 15 Verletzten - bei dem ein Vater (56) und sein Sohn (21) ihr Modegeschäft in die Luft gejagt haben sollen - kam einer der Robo-Dogs zum Einsatz.

"Aus dem Innovation Lab können wir noch allerhand Technologien und Innovationen erwarten, die unsere Polizei nach vorne bringen", freute sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul (70).

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

Mehr zum Thema Polizeimeldungen: