Straftäter immer noch auf Flucht: Deswegen war er in Psychiatrie untergebracht
Von Aleksandra Bakmaz, Stefanie Järkel
Konstanz - Ein 20-Jähriger flieht am Samstag aus dem Zentrum für Psychiatrie in Konstanz. Nun ist bekannt, dass es sich bei dem Mann um einen Gewalttäter handelt.
Er sei nach einem Messerangriff auf seinen Mitbewohner in einer Asylunterkunft in Trossingen im Kreis Tuttlingen dauerhaft untergebracht worden, teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Wegen einer paranoiden Schizophrenie sei er schuldunfähig.
Am Samstagnachmittag war der Mann zu Fuß aus der Psychiatrie Reichenau geflohen. Seitdem läuft die Fahndung.
Die Polizei bittet um Hinweise und warnt vor einem psychischen Ausnahmezustand des Mannes. "Wir gehen derzeit nicht von einer konkret vom Betroffenen ausgehenden Gefahr aus – können diese jedoch auch nicht ausschließen", sagte der Ärztliche Direktor der Psychiatrie, Jan Bulla, dem SWR.
Montassar D. ist laut Polizei etwa 1,87 Meter groß, schlank und trägt einen dünnen Oberlippenbart. Er habe kurze, schwarze und lockige Haare.
Bei seiner Flucht war er demnach mit einer schwarzen Weste, schwarzen Hose, einem grünen Pullover, blauen Schuhen und einer schwarzen Mütze unterwegs.
Opfer überlebt nach Not-OP
Untergebracht wurde der Mann laut Staatsanwaltschaft, nachdem er seinen Mitbewohner durch einen Stich in den Bauch lebensgefährlich verletzt hatte. Das Opfer sei durch eine Not-Operation gerettet worden.
Ihm wurde versuchter Mord im Zustand der Schuldunfähigkeit vorgeworfen. Deshalb wurde die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.
Titelfoto: Bildmontage: Carsten Rehder/dpa, Polizeipräsidium Konstanz
