Streife beobachtet Schleusung an polnischer Grenze: Plötzlich kommt es zum Unfall

Görlitz - Wenn die Polizei selbst zum Zeuge wird: Am gestrigen Montagnachmittag hat eine Streife auf der B115 eine sogenannte "Absetzschleusung" live miterlebt. Kurz darauf startete eine wilde Verfolgungsjagd.

Mit einem Opel Zafira raste ein Schleuser (34) in Richtung Autobahn. Die Verfolgungsjagd mit der Polizei verursachte Blechschäden.
Mit einem Opel Zafira raste ein Schleuser (34) in Richtung Autobahn. Die Verfolgungsjagd mit der Polizei verursachte Blechschäden.  © Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Wie die Polizeidirektion Görlitz mitteilte, stiegen auf der Bundesstraße nahe der Kunnersdorfer Senke mehrere Personen aus einem estnischen Opel Zafira und einem polnischen Audi aus. Sie liefen davon. Anschließend entfernten sich auch die beiden Schleuser-Wagen.

Mit Blaulicht hefteten sich die Beamten in ihrem Funkstreifenwagen an den Opel. Dessen Fahrer dachte jedoch nicht daran, anzuhalten. Stattdessen bretterte er mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Görlitz, durchfuhr auf der Gegenspur den Kreisverkehr B115/B6 und bog darüber auf den Autobahn-Zubringer ab.

Nur durch die Vollbremsung eines entgegenkommenden Autofahrers konnte ein Frontal-Crash vermieden werden.

Rivalisierende Gruppen liefern sich Schlagabtausch, plötzlich packt einer die Axt aus
Polizeimeldungen Rivalisierende Gruppen liefern sich Schlagabtausch, plötzlich packt einer die Axt aus

Gefährlich nahe kam der Zafira dann auch dem Einsatzwagen. Durch mehrere Manöver versuchte der Schleuser, die Polizisten abzudrängen.

Fluchtwagen kollidiert mit Streifenwagen

Nachdem der Georgier seinen Fluchtwagen verlassen hatte, rollte der Opel fahrerlos in die Böschung.
Nachdem der Georgier seinen Fluchtwagen verlassen hatte, rollte der Opel fahrerlos in die Böschung.  © Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Dies gelang jedoch nicht. Die Beamten setzten sich vor den Opel, was nicht ohne Schaden blieb. Denn der Fluchtwagen stieß mit dem Heck des Dienstautos zusammen.

Plötzlich bremste der Kriminelle ab, stieg aus und ließ seinen Wagen die Böschung hinabrollen. Es begann eine Verfolgungsjagd zu Fuß, die der 34-jährige Georgier letztlich aber verlor.

Der Mann stand laut Polizei unter Drogeneinfluss. Er besitzt allem Anschein nach keinen Führerschein. Auch sein Fahrzeug war nicht zugelassen.

Aus ganz Deutschland angereist: Polizei zerschlägt rechtsextreme Musikveranstaltung
Polizeimeldungen Aus ganz Deutschland angereist: Polizei zerschlägt rechtsextreme Musikveranstaltung

Die zuständige Autobahnpolizei sperrte die Unfallstelle ab und ermittelt nun wegen des Verdachts der Verkehrsunfallflucht, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der Gefährdung des Straßenverkehrs und des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Es entstand ein Sachschaden von 10.000 Euro.

Fahndung nach Audi bislang noch ohne Erfolg

Im Kofferraum des Wagens wurden die Syrer nach Deutschland geschleust. Dafür kam auch ein Audi zum Einsatz, der bislang jedoch nicht gefunden werden konnte.
Im Kofferraum des Wagens wurden die Syrer nach Deutschland geschleust. Dafür kam auch ein Audi zum Einsatz, der bislang jedoch nicht gefunden werden konnte.  © Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Nach der Festnahme des 34-Jährigen sind durch Bundes- und Landespolizei in der angrenzenden Umgebung vier Frauen, fünf Kinder sowie vier Männer aus Syrien aufgegriffen worden.

Es handelte sich dabei um die Personen aus den beiden Fahrzeugen - so auch dem polnischen Audi, nach dem derzeit noch gefahndet wird.

Die Flüchtlinge werden nun an verschiedene Erstaufnahmeeinrichtungen im Freistaat Sachsen übergeben.

Der Georgier muss sich neben den oben angeführten Delikten zusätzlich auch wegen des Verdachts des Einschleusens verantworten. Die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf führt die Ermittlungen.

Gegen den Mann ordnete das Görlitzer Amtsgericht U-Haft an. Für ihn ging es damit direkt in die JVA.

Titelfoto: Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Mehr zum Thema Polizeimeldungen: