Tragödie in NRW: Mann betritt Polizeiwache und erschießt sich vor Beamten

Kamen - Am Montagmorgen hat sich ein etwa 30-jähriger Mann in der Polizeiwache in Kamen (NRW) erschossen. Die Hintergründe sind noch unklar.

Die Polizei sperrte den Bereich nach der Tat rund um die Wache in der Innenstadt Großräumig ab. (Symbolbild)
Die Polizei sperrte den Bereich nach der Tat rund um die Wache in der Innenstadt Großräumig ab. (Symbolbild)  © Felix Hörhager/dpa

Wie eine Polizeisprecherin auf Nachfrage von TAG24 erklärte, sei die Identität des Mannes noch nicht geklärt. Auch was ihn gegen 9.38 Uhr in die Innenstadt-Wache geführt hat, ist noch völlig offen.

Erste Informationen der Polizei ergeben Hinweise darauf, dass er eigentlich eine Verlustanzeige aufgeben wollte.

Die fünf Beamtinnen und Beamten, die zum Zeitpunkt der Tat im Dienst waren, und das Elend mit eigenen Augen gesehen haben, müssten allerdings erst noch ausführlich befragt werden.

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Klar sei aber: Ein Schusswechsel habe nicht stattgefunden. Keiner der Beamten habe seine Waffe gezogen.

Laut Kreispolizei Unna starb der Mann noch am Tatort. Weitere Menschen wurden nicht verletzt.

Der Mann betrat gegen 9.38 Uhr die Polizeiwache in Kamen und erschoss sich dort vor den Augen der Beamten. (Symbolbild)
Der Mann betrat gegen 9.38 Uhr die Polizeiwache in Kamen und erschoss sich dort vor den Augen der Beamten. (Symbolbild)  © Soeren Stache/dpa

Großeinsatz rund um die Wache: Ermittler sichern Spuren

Während die Gegend rund um die Wache unweit vom Bahnhof nach dem Vorfall weiträumig abgesperrt wurde, arbeitete die Kripo im Inneren auf Hochtouren.

Die Leiche befand sich am Vormittag weiter am Tatort, während die Spurensicherung jeden Zentimeter unter die Lupe nahm.

Ein Rettungshubschrauber war zwar alarmiert worden, drehte aber wieder ab, als klar war, dass jede Hilfe zu spät kam.

Wie es genau zu der dramatischen Situation kommen konnte, versucht die Polizei nun Schritt für Schritt zu rekonstruieren.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Aufgrund der aktuellen Faktenlage und da es sich um einen Fall von besonderem öffentlichen Interesse handelt, hat sich die Redaktion dafür entschieden, es dennoch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Erstmeldung am 24.11. um 12.55 Uhr, Update um 14.02 Uhr.

Titelfoto: Felix Hörhager/dpa

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