Verfolgungsjagd über A72 nach Sorgerechtsstreit: Vater flüchtet mit seinem Kind (6)

Hartmannsdorf - Nach einem heftigen Streit mit seiner Ex-Partnerin flüchtete ein 42-jähriger BMW-Fahrer samt sechsjährigem Kind und konnte erst nach einer Verfolgungsjagd über die A72 gestoppt werden.

Die Verfolgungsjagd endete im Bereich der Anschlussstelle Hartmannsdorf.  © Jan Haertel/ChemPic

Am Mittwochmorgen soll sich der 42-Jährige in Hartmannsdorf widerrechtlich Zutritt in die Wohnung seiner ehemaligen Lebenspartnerin und der zwei gemeinsamen Kinder verschafft haben, wie die Polizei mitteilte.

Nach einem lautstarken Streit griff sich der Mann das sechsjährige Kind und verließ mit ihm die Wohnung.

Die in der Zwischenzeit gerufene Polizei sah den 42-Jährigen noch mit dem Kind in seinem BMW verschwinden. Er flüchtete in Richtung Penig.

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Die Einsatzkräfte folgten dem Auto und forderten weitere Unterstützung an. Die Verfolgungsjagd führte auf die A72 in Richtung Leipzig, wo der Flüchtige mit hoher Geschwindigkeit davonfuhr.

Dank der Unterstützung eines Hubschraubers der Bundespolizeidirektion Pirna konnte der Fluchtwagen aus der Luft im Blick behalten werden, während am Boden mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizeidirektionen Chemnitz und Leipzig Anschluss an den BMW hielten.

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Kind unverletzt an Mutter übergeben

Am Ende versuchte der 42-jährige Vater noch einmal zu flüchten, rammte dabei aber ein Polizeiwagen und gab anschließend auf.  © Jan Haertel/ChemPic

An der Anschlussstelle Rötha entschied der Vater offenbar, wieder in Richtung Chemnitz zu fahren und wendete im Bereich einer Baustelle und fuhr auf der Autobahn wieder zurück.

In der Zwischenzeit wurden auch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes Sachsen in den Einsatz eingebunden, da die Absichten des Mannes weiterhin unklar waren.

Im Bereich der Anschlussstelle Hartmannsdorf konnten mehrere Polizisten den BMW schließlich gegen 12 Uhr stoppen. Dabei versuchte der 42-Jährige noch einmal zu flüchten. Er rammte beim Rückwärtsfahren einen Streifenwagen und gab schließlich auf. Die Einsatzkräfte holten sofort das Kind aus dem Auto und nahmen den Fahrer vorläufig fest.

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Das Kind konnte nach einer kurzen medizinischen Untersuchung unverletzt an die Mutter übergeben werden. Der ukrainische Fahrer wurde in der Zwischenzeit auf ein Polizeirevier verbracht.

Er wird sich nun wegen Entziehung Minderjähriger in Tateinheit mit Geiselnahme, verbotenen Kraftfahrzeugrennen sowie Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten müssen.

Am Donnerstagnachmittag ging es für den 42-Jährigen zum Ermittlungsrichter am Amtsgericht Chemnitz.  © Jan Haertel/ChemPic

Auf Antrag der Chemnitzer Staatsanwaltschaft wurde er am Donnerstagnachmittag einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt.

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