Vertrauliche Details an Medien herausgegeben: Berliner Polizei ermittelt gegen schwarzes Schaf

Berlin - Erneuter Geheimnisverrat bei der Berliner Polizei: Ein Mitarbeiter der Sicherheitsbehörde soll vertrauliche Informationen an eine Tageszeitung weitergeleitet haben.

Die Berliner Polizei befasst sich zurzeit mit einem Fall von Geheimnisverrat. (Symbolfoto)
Die Berliner Polizei befasst sich zurzeit mit einem Fall von Geheimnisverrat. (Symbolfoto)  © Paul Zinken/dpa

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden daraufhin interne Ermittlungen durch ein Fachkommissariat des Landeskriminalamtes aufgenommen.

Demnach soll ein Mitarbeiter der Behörde geheime Details zu einem möglichen Besuch des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) herausgegeben haben.

Konkret habe die betreffende Person Einzelheiten zu einem in Planung befindlichen Einsatz wiedergegeben, zumindest wurde in einem "Bild"-Artikel ein vermeintlich Angehöriger der Polizei Berlin zitiert.

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Vonseiten der Sicherheitsbehörde hieß es in diesem Zusammenhang, dass zu keiner Zeit Auskünfte erteilt worden seien, die den Staatsbesuch gefährden könnten.

Allerdings kamen durch die mediale Berichterstattung Rückfragen auf, sodass die Pressestelle den bevorstehenden Einsatz schließlich bestätigte.

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik verurteilt Geheimnisverrat aufs Schärfste

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik (57) hat persönlich dafür gesorgt, dass die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Verräter vom LKA geführt werden.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik (57) hat persönlich dafür gesorgt, dass die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Verräter vom LKA geführt werden.  © Jens Kalaene/dpa

Jedoch seien dabei wie üblich keinerlei Angaben zur Einsatzplanung, zu Schutzmaßnahmen oder zum Besuchsablauf gemacht worden, stellte die Behörde klar.

Inzwischen hat auch Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik (57) Stellung bezogen und den Vorfall aufs Schärfste verurteilt.

"Ich finde es unerträglich, dass - wenn man dem Artikel in der Zeitung Glauben schenkt - ein einzelner Mitarbeiter das Ansehen der Polizei Berlin auf eine derart beschämende Weise national und international beschädigt", zeigte sich Slowik erschüttert.

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Sie könne nur vermuten, dass sich die Person der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst gewesen sei. "Dass Schlagzeilen einer Zeitung höhergestellt werden, als die Zuverlässigkeit der Polizei Berlin und das in uns gesetzte Vertrauen, ist in keiner Weise zu tolerieren".

Aus diesem Grund habe sie das Landeskriminalamt mit den Ermittlungen zu dem Geheimnisverrat betraut.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa, Paul Zinken/dpa (Bildmontage)

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