Razzia ein voller Erfolg: Polizei gelingt schwerer Schlag gegen Cannabis-Bande
Von Oliver Auster
Düsseldorf - Bei einer Razzia wegen unerlaubten Anbaus und Handelns mit Cannabis haben Ermittler mehrere Verdächtige festgenommen und Großplantagen entdeckt.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen. Demnach waren auch Spezialeinsatzkommandos (SEK) im Einsatz.
Die Polizei stürmte Wohnungen und Lagerhallen in Bad Salzuflen, Dormagen, Herne, Lüdenscheid, Neuss und Oberhausen.
In Lagerhallen in Bad Salzuflen und Lüdenscheid und einer Doppelhaushälfte in Dormagen wurde je eine Cannabis-Indoor-Großplantage gefunden.
In Herne entdeckten die Ermittler eine ehemalige Großplantage, die fast leer war.
Die Polizei vollstreckte einen Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen (49) und nahm sechs weitere Männer (20 bis 50 Jahre) vorläufig fest.
Ein Ermittlungsrichter müsse nun entscheiden, ob gegen die Männer Haftbefehle erlassen werden, teilte das LKA mit.
Zwei Millionen Kilowattstunden Strom illegal abgezapft

Die Dimensionen der Plantagen verdeutlicht die Schätzung eines Sachverständigen im Auftrag der Ermittler. Demnach lag der durchschnittliche Energieverbrauch für die vorgefundenen Plantagen bei rund zwei Millionen Kilowattstunden pro Jahr.
Das entspricht laut Gutachter in etwa dem jährlichen Verbrauch von 400 Haushalten. Den Strom sollen die Tatverdächtigen illegal aus dem Stromnetz abgezapft haben.
Herbert Reul (72, CDU) sagte der dpa auf Anfrage: "Wer glaubt, Cannabis sei mittlerweile ein harmloses Geschäft, irrt gewaltig. Noch immer macht die organisierte Kriminalität mit Anbau und Verkauf sehr viel Geld."
Weiter betonte der nordrhein-westfälische Innenminister: "Diese Durchsuchungen heute waren für die illegale Drogenszene ein schwerer Schlag."
Erstmeldung: 6. Mai, 11.21 Uhr; zuletzt aktualisiert: 13.52 Uhr
Titelfoto: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen