Spionageverdacht: Razzia auf Frachter im Nord-Ostsee-Kanal
Kiel - Einsatz auf dem Nord-Ostsee-Kanal: Am Sonntag ist ein Frachter von Spezialkräften durchsucht worden. Es besteht der Verdacht der Spionage.
 
                                                                                                            
    
            Wie das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein und die Staatsanwaltschaft Flensburg am Montag mitteilten, fand die Razzia am Sonntag in der Schleuse Kiel-Holtenau statt. Beteiligt waren auch Einsatzkräfte aus Niedersachsen.
Hintergrund war demnach "die Abwehr von Gefahren für die maritime kritische Infrastruktur Deutschlands" sowie ein laufendes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Flensburg.
Demzufolge bestand der Verdacht "der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und des sicherheitsgefährdenden Abbildens", wie es in der Mitteilung weiter hieß.
Konkret soll bereits am 26. August eine Drohne von dem Frachter "Scanlark" gestartet und über ein Marineschiff gesteuert worden sein, um dieses auszukundschaften und Bilder anzufertigen.
Innenministerinnen äußern sich zu Razzia auf Frachter im Norden
 
                                                                                                            
    
            Laut Medienberichten sollen die Einsatzkräfte die "Scanlark", die unter der Flagge des karibischen Inselstaates St. Vincent und der Grenadinen fährt, stundenlang über und unter Wasser durchsucht haben. Ob sie dabei fündig wurden? Unklar.
Allerdings sorgte der Einsatz auch politisch für Aufsehen. Sowohl Sabine Sütterlin-Waack (67), Schleswig-Holsteins Innenministerin, als auch die niedersächsische Amtsinhaberin Daniela Behrens (57) äußerten sich in einer Mitteilung.
Die beiden Politikerinnen lobten die enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden über die Ländergrenzen hinweg und bedankten sich bei allen eingesetzten Kräften. Der Einsatz sei ein starkes Zeichen im Kampf gegen Bedrohungen und Gefahren für die Sicherheit Deutschlands.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Flensburg dauern indes an. Auf TAG24-Nachfrage wollte ein Sprecher keine weiteren Auskünfte zu der Razzia und den Ermittlungen geben.
Erstmeldung: 16.56 Uhr, zuletzt aktualisiert: 17.50 Uhr.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa
 
                    
