Über lange Zeit brutal gequält: Schwerbehinderter in eigener Wohnung überfallen

Düsseldorf - Rund sieben Monate nach einem brutalen Raubüberfall auf einen 46-jährigen Mann mit Behinderung in dessen eigener Wohnung hat die Polizei den Fall aufgeklärt und einen Verdächtigen dingfest gemacht. Der Mann hatte sein hilfloses Opfer über einen längeren Zeitraum brutal traktiert.

Der 46-Jährige, der auf einen Rollator angewiesen ist, wurde offenbar unvermittelt an seiner Wohnanschrift in Düsseldorf-Oberbilk angegriffen. (Symbolbild)
Der 46-Jährige, der auf einen Rollator angewiesen ist, wurde offenbar unvermittelt an seiner Wohnanschrift in Düsseldorf-Oberbilk angegriffen. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung erklärten, hat der damals 26-Jährige die Tat inzwischen gestanden, die sich am 13. Juli 2023 in Düsseldorf-Oberbilk zugetragen hatte.

Demnach soll der schwerbehinderte 46-Jährige, der auf einen Rollator angewiesen ist, eine Postfiliale in seinem Wohnviertel aufgesucht haben. Als er seine Angelegenheiten erledigt hatte, habe er samt seiner Gehhilfe wieder den Heimweg angetreten.

Vor der Postfiliale sei dem Mann dann ein Unbekannter aufgefallen, wobei er sich zunächst jedoch nichts gedacht habe, wie der Geschädigte gegenüber der Polizei erklärt hatte.

Teenager vergewaltigt wehrloses Mädchen im Wald - anderer Junge filmt alles!
Justiz Teenager vergewaltigt wehrloses Mädchen im Wald - anderer Junge filmt alles!

Als der 46-Jährige jedoch nach einiger Zeit seine Wohnanschrift erreichte und in seinen Taschen nach den Wohnungsschlüsseln suchte, bemerkte er plötzlich, wie jemand seine Geldbörse aus seiner Gesäßtasche zog.

Der Düsseldorfer drehte sich daraufhin um - und sein Martyrium begann.

Brutale Misshandlung: 46-Jähriger offenbar gewürgt, geschlagen und getreten

Die Polizei sicherte am Tatort die DNA des Tatverdächtigen (27), der den brutalen Überfall inzwischen gestanden hat. (Symbolbild)
Die Polizei sicherte am Tatort die DNA des Tatverdächtigen (27), der den brutalen Überfall inzwischen gestanden hat. (Symbolbild)  © 123rf/heiko119

Ein Unbekannter, der dem vor der Postfiliale herumlungernden Mann verdächtig ähnlich sah, soll seinem arglosen Opfer unvermittelt einen Schlag ins Gesicht verpasst haben, ehe er die Schlüssel des 46-Jährigen an sich nahm und ihn in seine Wohnung gedrängt habe.

"Über eine lange Zeit" soll der Täter sein Opfer dort mit Schlägen und Tritten traktiert und mit einem Kabel gewürgt haben, wie es weiter hieß. Während der Misshandlungen forderte der Täter zudem immer wieder die Herausgabe von Geld und durchsuchte die gesamte Wohnung.

Besonders perfide: Das Shirt des Räubers soll durch die Verletzungen des Düsseldorfers voll geblutet gewesen sein, woraufhin sich der Täter ein frisches T-Shirt aus dem Kleiderschrank des Geschädigten genommen haben soll. Unter anderem mit dem Handy seines Opfers verließ er die Räumlichkeiten anschließend.

Polizistenmörder von Kusel wegen Jagdwilderei vor Gericht: "Erstunken und erlogen"
Justiz Polizistenmörder von Kusel wegen Jagdwilderei vor Gericht: "Erstunken und erlogen"

Der 46-Jährige kam schwer verletzt mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus, während die Polizei am Tatort sämtliche Spuren sicherte. Dabei stellten die Ermittler tatsächlich die DNA des Täters sicher, ehe ein Abgleich in internationalen Datenbanken einen Treffer in Polen lieferte.

Der inzwischen 27-jährige Tatverdächtige, der im Rheinland lebt, bekam Wind von den Ermittlungen und stellte sich schließlich selbst der Polizei - ein Richter erließ daraufhin Untersuchungshaftbefehl wegen schweren Raubes.

"Der Geschädigte hat sich mittlerweile wieder von seinen körperlichen Verletzungen erholt", hieß es abschließend.

Titelfoto: Bildmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, 123rf/heiko119

Mehr zum Thema Justiz: