Leiche in Festung gefunden: Neue Entwicklungen im grausamen Mordfall Amy Lopez (†24)

Koblenz - Mehr als 30 Jahre nach dem gewaltsamen Tod der amerikanischen Studentin Amy Lopez (†24) aus Texas gibt es erneut Bewegung in dem ungeklärten Mordfall.

Amy Lopez (†24) wurde offensichtlich das Zufallsopfer einer grausamen Gewalttat.  © Kripo Koblenz

Am 17. September 2025 widmete sich die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY… Ungelöst" dem Verbrechen, das sich am 26. September 1994 in Koblenz ereignete. Während und nach der Ausstrahlung gingen rund 40 Hinweise ein, wie die Polizei jetzt mitteilte.

Nach Angaben der Kriminaldirektion Koblenz werden diese derzeit intensiv überprüft. Konkrete Aussagen zu möglichen neuen Ermittlungsansätzen könnten aus ermittlungstaktischen Gründen momentan jedoch nicht gemacht werden.

Das gelte auch für eine in der Sendung erwähnte Spur: Demnach soll sich zum Tatzeitpunkt eine auffällige Person im Bereich Koblenz aufgehalten haben.

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Bekannt ist: Im Rahmen neuer kriminaltechnischer Untersuchungen stießen Experten auf männliche DNA an gesicherten Beweisstücken. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter damals vermutlich zwischen 18 und 35 Jahre alt war. Es wird angenommen, dass er keine persönliche Beziehung zu Amy Lopez hatte, jedoch bereits Erfahrung mit Gewalt- oder Sexualdelikten besaß.

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US-Amerikanerin Amy Lopez war im Herbst 1994 auf Europa-Reise

Das General-Aster-Zimmer befindet sich auf einem eher unbekannten Zugangsweg zur Festung.  © Google Earth/ZDF

Die 24-jährige Studentin Amy Lopez war im Herbst 1994 zu Besuch in Deutschland. Am Morgen des 26. September verließ sie gegen 8 Uhr ihr Hotel in Koblenz, um die Stadt zu erkunden.

Ihr Ziel war die Festung Ehrenbreitstein, zu der sie mit den Buslinien 6A und 8 fuhr. Dort suchte sie nach einer Jugendherberge, in der sie übernachten wollte - fand diese jedoch nicht.

Gegen 9 Uhr muss Amy ihrem Mörder begegnet sein, als sie den Felsenweg zur Festung hinaufging. Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine Zufallsbegegnung handelte und die junge Frau den Täter nicht kannte.

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Im sogenannten General-Aster-Zimmer wurde sie zwischen 9 und 10.15 Uhr vergewaltigt und ermordet. Zwei Jugendliche entdeckten ihre Leiche gegen 10.15 Uhr.

Polizei bittet weiterhin um Hinweise

Trotz jahrzehntelanger Ermittlungen ist der Mordfall bis heute nicht aufgeklärt. Die Polizei hofft nun, dass durch die erneute öffentliche Aufmerksamkeit weitere Hinweise eingehen, die zur Identifizierung des Täters führen könnten.

Wer Angaben machen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0261/92156390 an die Kriminaldirektion Koblenz zu wenden. Für entscheidende Tipps wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt.

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