Großbritannien - Eine Polin ist fest davon überzeugt, die vermisste Maddie McCann zu sein, und lauerte deshalb ihren angeblichen Eltern auf. Jetzt hat sie die Quittung erhalten und wurde vor Gericht verurteilt.
Die 24-jährige Polin Julia Wandelt sorgte seit Juni 2022 für Aufsehen, als sie öffentlich behauptete, Madeleine McCann zu sein - obwohl eindeutige wissenschaftliche Beweise diese Behauptung widerlegten.
Sie gab an, Erinnerungen an ihre angebliche Kindheit sowie an das Verschwinden im Jahr 2007 in Praia da Luz zu haben, und versuchte stets, ihre Aussagen in den sozialen Netzwerken mit Vergleichsbildern zu untermauern.
Berichten zufolge soll Wandelt der Familie McCann zudem mehrfach aufgelauert und versucht haben, direkten Kontakt herzustellen. Im Februar 2025 wurde sie deshalb festgenommen und musste sich wegen Stalkings vor Gericht verantworten.
Julia Wandelt wurde am heutigen Freitag wegen Belästigung der Familie zu einer Haftstrafe verurteilt, wie die britische Zeitung Mirror berichtet.
Die Mitangeklagte Karen Spragg (61), die Wandelt unterstützt hatte, wurde hingegen vollständig freigesprochen.
Julia Wandelt weint vor Gericht
Die 24-Jährige war 2024 am Haus der McCanns aufgetaucht, hatte bedrohliche Briefe und Nachrichten gesendet und ließ nicht von ihrer Darstellung ab, Maddie zu sein. Sie verlangte zudem von Gerry und Kate McCann einen DNA-Test.
Julia Wandelt sagte unter Tränen vor Gericht: "Eigentlich ist es mir egal. Wenn die Leute sagen, dass ich es nicht bin, wissen Sie was? Dann ist mir das egal. Ich bin einfach nur erschöpft davon. Ich möchte einfach wissen, wer ich wirklich bin. Wenn ich es nicht bin, dann eben nicht - und das ist in Ordnung. Ich bin einfach nur erschöpft."
Zudem fügte sie hinzu: "Ich glaube wirklich, dass ich sie bin. Ich erinnere mich an sie, aber ich bin erschöpft - völlig erschöpft von alldem."
Wandelt wurde zu sechs Monaten Haft verurteilt. Zudem darf sie der Familie McCann weder zu nahe kommen noch Kontakt aufnehmen. Ihr droht nun die Abschiebung.
Der Richter begründete dies damit, dass von ihr ein "erhebliches Risiko der Belästigung der McCanns in Zukunft" ausgehe.
Da die 24-Jährige jedoch bereits seit Februar in Untersuchungshaft sitzt, hat sie ihre Haftzeit bereits abgesessen. Ein Staatssekretär soll nun über das weitere Vorgehen entscheiden.