Rebecca Reusch: Fehlender Gürtel im Haus des verdächtigen Schwagers wirft Fragen auf

Berlin - Vor über vier Jahren verschwand die damals 15-jährige Rebecca Reusch aus Berlin spurlos. Nun scheint Bewegung in den spektakulären Vermisstenfall zu kommen. Stehen die Ermittler endlich vor dem Durchbruch?

Groß angelegte Suchaktionen über Wochen brachten nicht den Erfolg. Rebecca Reusch ist seit über vier Jahren wie vom Erdboden verschluckt.
Groß angelegte Suchaktionen über Wochen brachten nicht den Erfolg. Rebecca Reusch ist seit über vier Jahren wie vom Erdboden verschluckt.  © Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

Laut einem Bericht von "RTL" haben Ermittler wohl das Haus von Rebeccas immer noch tatverdächtigen Schwager Florian R. durchsucht. Auf Nachfrage des Privatsenders habe ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft keinen Namen genannt.

Er habe aber bestätigt, dass bei "dem Beschuldigten, gegen den die Ermittlungen weiterhin andauern" eine Durchsuchung stattgefunden habe, wie es hieß. Offenbar sei es dabei um mögliche Beweismittel gegangen, wird weiter berichtet. Wann genau die Polizisten zu dem Einsatz ausrückten, ist nicht bekannt. Es soll aber kürzlich gewesen sein.

Zu den genauen Hintergründen machte die Staatsanwaltschaft laut "RTL" keine weiteren Angaben: Man wolle laufende Ermittlungen der Polizei nicht gefährden.

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Die Ermittler hätten nach Informationen des Kölner Senders im Haus akustische Messungen vorgenommen. So sollte getestet werden, welche Geräusche von innen nach außen dringen.

Außerdem will "RTL" erfahren haben, dass ein Bademantel gefunden wurde. Brisant: Es fehlte der dazugehörige Gürtel. Wo dieser geblieben ist und ob er etwas mit dem Verschwinden der Schülerin zu tun hat, ist völlig offen.

Vermisstenfall Rebecca Reusch: Florian R. geriet früh ins Visier der Ermittler

Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens soll Rebecca Reusch eine große Handtasche, einen Rucksack und eine Fleecedecke mit sich geführt haben.
Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens soll Rebecca Reusch eine große Handtasche, einen Rucksack und eine Fleecedecke mit sich geführt haben.  © Polizei Berlin

Bereits in der Vergangenheit geriet der damals 27-jährige Mann von Rebeccas älterer Schwester ins Visier der Mordkommission, da er zuletzt mit Rebecca im Haus im Berliner Stadtteil Britz war.

Nach seinen Angaben soll Rebecca dieses verlassen haben. Als die Ermittler die Handydaten der Schülerin kontrollierten, konnten sie dies allerdings nicht feststellen. Zehn Tage nach Rebeccas Verschwinden klickten die Handschellen. Die Polizei nahm Florian R. wegen Mordverdachts fest, aber bereits einen Tag später kam er wieder auf freien Fuß.

Dann, am 4. März 2019, nahmen die Beamten ihn erneut fest und er landete in U-Haft. Gut drei Wochen später hob der Ermittlungsrichter den Haftbefehl wegen Totschlags auf, weil er "aufgrund des gegenwärtigen Ermittlungsstands Zweifel am Tatverdacht" hatte. Zuvor hatte seine Anwältin einen Haftprüfungstermin beantragt.

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Florian R. durfte die JVA Moabit am 22. März 2019 wieder verlassen und sei in das Haus seiner Mutter gefahren.

Bis heute gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass Rebecca das Haus ihrer älteren Schwester nicht lebendig verlassen hat.

Titelfoto: Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

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