Vermisste Rebecca Reusch: Bringt Google jetzt den Durchbruch?

Berlin - Rebecca Reusch verschwand am 18. Februar 2019 spurlos aus dem Haus ihrer Schwester in Berlin-Neukölln, in dem sie zuvor die Nacht verbracht hatte. Sie wollte von dort zur Schule gehen, kam jedoch nie an. Seitdem fehlt von der damals 15-Jährigen jede Spur.

Rebecca Reusch wird seit über zwei Jahren vermisst. Bisherige Suchaktionen blieben erfolglos. Nun könnte Google eine Antwort auf ihr Verschwinden liefern.
Rebecca Reusch wird seit über zwei Jahren vermisst. Bisherige Suchaktionen blieben erfolglos. Nun könnte Google eine Antwort auf ihr Verschwinden liefern.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa (Bildmontage)

Sie soll sich zwischen 6 und 8 Uhr morgens zuletzt in das hauseigene WLAN-Netz eingewählt haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Rebecca das Haus nicht mehr lebend verlassen hat. Für die zuständigen Beamten ist deshalb weiterhin ihr Schwager der Hauptverdächtige in dem Fall.

Zweimal saß dieser in Untersuchungshaft, musste jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden. Seitdem schweigt er zu den Vorwürfen.

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Eine neue Spur oder gar einen Durchbruch in dem Fall erhofft sich die Kriminalpolizei jetzt von einem USB-Stick, auf dem Unmengen von Google- und Snapchat-Daten gespeichert sein sollen.

Wie Bild berichtet, haben sich die Ermittler bereits vor mehr als einem halben Jahr an den Software-Giganten gewandt, die europäische Konzernzentrale in Dublin auf Antrag der Staatsanwaltschaft um Mithilfe gebeten.

Google hat den Ermittlern Daten zur Verfügung gestellt, die bei der Suche nach Rebecca helfen könnten

Das Logo von Google an der Fassade des Hauptsitzes in den USA. Der Suchmaschinen-Gigant hat den Ermittlern im Fall der vermissten Rebecca Reusch Daten zur Verfügung gestellt, die bei der Aufklärung helfen könnten.
Das Logo von Google an der Fassade des Hauptsitzes in den USA. Der Suchmaschinen-Gigant hat den Ermittlern im Fall der vermissten Rebecca Reusch Daten zur Verfügung gestellt, die bei der Aufklärung helfen könnten.  © Jeff Chiu/AP/dpa

Nun sei der Konzern dieser Bitte in Form eines passwortgeschützten Datenträgers entsprechend nachgekommen, der bereits Anfang Februar in Berlin eingetroffen sein soll: "Er sieht aus wie ein USB-Stick. Vollgestopft mit einer riesigen Datenmenge", sagte ein Ermittler gegenüber Bild.

Da die vermisste Schülerin sowohl ein Konto bei Google als auch Snapchat besaß, könnte man aus den bereitgestellten Daten Informationen zu ihrem Suchverlauf gewinnen. Zudem würden auch Notizen, Telefonnummern, Sprachbefehle oder ferner auch Kalendereinträge gespeichert.

Obendrein könne festgestellt werden, ob, und wenn ja wo, sich Rebecca nach ihrem Verschwinden noch einmal mit ihrem Account angemeldet hat oder ob andere Personen Zugriff darauf hatten.

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Dadurch erhoffen sich die Kriminalbeamten, neue Anhaltspunkte auf ihren Aufenthaltsort zu gewinnen. "Wir haben Google nach Daten und Standort-Erfassung gebeten. Natürlich interessiert uns zuerst, ob das Konto bei Google nach ihrem Verschwinden aktiv in Nutzung war und wo es eingeloggt war", erklärte ein Ermittler.

Möglicherweise stoßen die Beamten bei der Datenauswertung, die zurzeit von Kriminaltechnikern des Berliner LKA durchgeführt wird, auch auf Kontaktpersonen der Jugendlichen, die bislang nicht in den Fokus der Ermittlungen gerückt sind und Hinweise auf den Verbleib von Rebecca geben könnten.

Titelfoto: Jeff Chiu/AP/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa (Bildmontage)

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