Sechs Jahre lang spurlos verschwunden: 17-Jähriger kehrt endlich nach Hause zurück

Oldham (England) - Beim Familienurlaub in Spanien 2017 verschwand Alex Batty spurlos. Sechs Jahre galt er als vermisst, Angehörige gaben fast die Hoffnung auf. Doch wie durch ein Wunder tauchte der mittlerweile 17-Jährige in Südfrankreich wieder auf. Am gestrigen Samstagabend durfte der Jugendliche seine Großmutter im britischen Oldham wieder in die Arme schließen.

Alex Batty verschwand im Alter von elf Jahren.
Alex Batty verschwand im Alter von elf Jahren.  © Greater Manchester Police

Der damals Elfährige war vor sechs Jahren mit seiner Mutter Melanie (damals 37) und seinem Großvater David (damals 58) nach Spanien in den Urlaub gefahren - trotz eigentlichem Kontaktverbot. Dort wurde er als vermisst gemeldet. Die beiden Familienmitglieder sollen den Jungen gegen seinen Willen von seiner Heimat ferngehalten haben.

Das Trio lebte in den folgenden Jahren mit einer wandernden spirituellen Gemeinschaft - vor allem in Südfrankreich, aber auch in Spanien und Marokko. Alex' Oma und offizieller Vormund Susan Caruana (68) hatte schon damals eine Vermutung. In einem alten Interview sagte sie, dass Mutter und Opa nicht wollten, dass der Junge auf eine Regelschule geht.

Vor Kurzem sei dem Teenager dann die Flucht gelungen. Nachdem er heimlich die sektenartige Gruppe verlassen und seit Tagen umhergewandert war, meldete er sich bei einer südfranzösischen Polizeiwache.

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Die Beamten bestätigten die Identität von Alex Batty, nachdem die Geschichte und sein Gesicht übereingestimmt hatten.

Großmutter überglücklich, ihren Enkel wiederzusehen

Großmutter Susan (68) hat endlich ihren Enkel wieder.
Großmutter Susan (68) hat endlich ihren Enkel wieder.  © Darren Robinson/Oldham Times/PA Media/dpa

Die Greater Manchester Police teilte mit, dass der 17-Jährige in Toulouse seinen Stiefopa und britische Polizisten getroffen habe und mit ihnen gemeinsam nach Großbritannien gereist sei.

"Das war zweifellos ein riesiger Moment für ihn und seine Lieben, und wir sind froh, dass sie sich nach all der Zeit wiedersehen konnten", sagte Assistant Chief Constable Matt Boyle.

Oma Susan durfte ihren Enkel am Samstagabend nach sechs Jahren endlich wieder in die Arme schließen.

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Sie habe bereits Freitagabend mit ihm per Videotelefonie sprechen können: "Es tat so gut, seine Stimme zu hören und ihn zu sehen. Ich kann es nicht abwarten, mit ihm wiedervereint zu sein."

Titelfoto: Bildmontage: Greater Manchester Police, Darren Robinson/Oldham Times/PA Media/dpa

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