Berlin - Seit Ostersonntag ist Aleph Christian von Fellenberg Palma (33) wie vom Erdboden verschluckt. Seine Mutter Marisol Palma Behnke (54) gibt die Hoffnung nicht auf und sucht täglich nach ihrem vermissten Sohn.
"Das ist die Hölle für eine Mutter und die Familie", gab die 54-Jährige im Interview mit "RTL" Einblick in ihr Seelenleben. "Niemand verschwindet einfach so. Irgendetwas muss passiert sein."
Die Ungewissheit mache sie fertig, erzählte Marisol. Zwei Tage nach dem Verschwinden ihres Sohnes reiste sie extra aus Santiago de Chile an.
"Natürlich ist es eine schwierige Situation, aber wie könnte ich ihm helfen, wenn es mir auch schlecht ginge", berichtete die Geschichtsdozentin und fügte hinzu: "Ich bin immer noch die Mama. Ich tue alles, um meine Kinder zu unterstützen."
Aleph Christian von Fellenberg Palma, Besitzer einer Personalvermittlung in Chile und Kolumbien, kam aus beruflichen Gründen nach Berlin und wollte zwei Wochen bleiben.
Am Abend des 20. April wollte sich der Deutsch-Chilene im Privat-Club Soho House nahe dem Alexanderplatz mit einem Freund treffen, wo er WhatsApp-Nachrichten verschickte. Auch seine Mutter bekam welche.
"'Hey, hier ist Heidi Klum. Kannst du sie sehen? Soll ich nach einem Autogramm fragen?' Das waren seine letzten WhatsApp-Nachrichten", erinnerte sich die 54-Jährige an den Inhalt. Anschließend soll der 33-Jährige im Fitnessstudio des Hilton Hotels in Mitte trainiert haben und gegen 22 Uhr wieder aufgebrochen sein.
Leider wurden die Kameraaufnahmen bereits nach 48 Stunden gelöscht. Allerdings fand die Polizei die noch funktionierende Smartwatch des Vermissten an der Siegessäule in Tiergarten.
Vermisster Aleph Christian von Fellenberg Palma in Berlin
Jeden Tag ab 6 Uhr streift Marisol durch Berlin. Freunde und Familie unterstützen sie bei der Suche. Bislang gibt es aber kein Lebenszeichen von dem erfolgreichen Geschäftsmann. Rund 50 Hinweise seien bei der Polizei eingegangen.
"Er hat nicht viele Erfahrungen mit Alkohol oder Drogen. Er ist eigentlich immer nur am Arbeiten", erklärte die Historikerin.
Zwei Handys, eine goldene Rolex, seinen deutschen und chilenischen Reisepass, 2000 Euro in bar und die Hotelzimmerkarte ließ der 33-Jährige zurück. Portemonnaie und Kreditkarten sind verschwunden. Marisol kann sich das Verhalten ihres Sohnes nicht erklären und ist von der Polizeiarbeit enttäuscht.
Die Familie des Deutsch-Chilenen hat eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgelobt und kann unter der E-Mail-Adresse missing.aleph@proton.me kontaktiert werden.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Vermisstenstelle des LKA unter der Telefonnummer (030) 4664-912444 oder im Notfall unter Rufnummer 110, aber auch bei der Internetwache der Polizei Berlin entgegen.