Wo ist Arian (6)? Suche wird nach Großeinsatz mit weniger Kräften fortgesetzt

Bremervörde - Langsam tritt Ernüchterung bei der Suche nach dem vermissten Arian (6) aus Bremervörde-Elm ein. Nachdem am Sonntag noch rund 1200 Einsatzkräfte nach dem Jungen gesucht hatten, wurde der Personaleinsatz am heutigen Montag deutlich reduziert.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde am Sonntagabend die Menschenkette beendet.
Mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde am Sonntagabend die Menschenkette beendet.  © Jörn Hüneke/XOYO Film

Nach und nach werden die groß angelegten Flächensuchmaßnahmen verringert und in anlassbezogene Suchmaßnahmen überführt, teilte die Polizei am Montagnachmittag mit.

In der mittlerweile über 160 Stunden andauernden Suche habe man alle Auffälligkeiten im Gelände und unter der Erdoberfläche, auf dem Wasser sowie sämtliche Hinweise aus der Bevölkerung aufgenommen und abgearbeitet. Alles erfolglos. Arian bleibt verschwunden.

Die Hoffnung, dass der Sechsjährige noch lebt, hält sich aber. Am Wochenende wurden erneut Fußspuren entdeckt, die von Arian stammen könnten, hieß es am Montagmorgen. Das Ziel ist und bleibt das Auffinden des Jungen.

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Die Polizei hat am Montag eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die den Vermisstenfall weiter koordiniert. Der Personalaufwand wird aber reduziert.

Wo steckt Arian? Suchkräfte bei Einsatz verletzt

Seit vergangener Woche Montag wird Arian vermisst.
Seit vergangener Woche Montag wird Arian vermisst.  © Polizeiinspektion Rotenburg

Zahlreiche Helfer werden abgezogen – darunter auch die Soldaten der Bundeswehr. Die Luftwaffe beteiligte sich sogar mit einem Tornado an der Suche.

Jetzt sollen mehrere Trupps der Bereitschaftspolizei möglichen Hinweisen nachgehen und die Region weiter nach dem Jungen mit Autismus durchkämmen.

Arians Familie soll engmaschig durch die Notfallseelsorge, Polizei und Angehörige betreut und vorab über alle Ermittlungsschritte und Maßnahmen informiert werden.

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Auch das zwischenzeitlich verhängte Mähverbot für die Landkreise Rotenburg und Stade wurden am Montag wieder aufgehoben. "Die Freigabe erfolgte nach Absprache mit den Landkreisen", so die Polizei auf Instagram.

Die am Sonntag großangelegte Menschenkette aus 800 Personen durchsuchte eine rund 15 Quadratkilometer große Fläche und war länger unterwegs als erwartet, teilte die Polizei am Sonntagabend mit.

Grund dafür waren den Angaben nach das unwegsame Gelände und die Notwendigkeit, mehrfach Suchgruppen innerhalb der Kette durch herangeführte Reservekräfte herauslösen zu müssen.

Helfer verletzen sich bei Suche nach Arian

Auch am Montag setzen Polizisten die Suche nach Arian fort.
Auch am Montag setzen Polizisten die Suche nach Arian fort.  © Sina Schuldt/dpa

Einige Suchkräfte hätten sich bei der Suche im unwegsame Gelände verletzt, teilte die Polizei via Instagram mit.

"Wir sind jedoch erleichtert, dass sie Dank der vorhandenen Sanitäter vor Ort versorgt wurden. Zusätzlich konnten sie durch weitere Suchkräfte ersetzt werden, die den Einsatz nahtlos fortsetzten", hieß es.

Erst mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde die Menschenkette am Sonntag beendet.

Die Ergebnisse der Suche sollten noch in der Nacht ausgewertet werden, "sodass am Montagmorgen gezielt weiteren möglichen Ermittlungsansätzen nachgegangen werden kann", so die Polizei weiter.

Wegen der gestrigen beschwerlichen Suche werde ein Großteil der Kräfte nun "in Ruhe gehen", Teilkräfte sollen aber weiterhin im Dienst bleiben.

Seit vergangener Woche Montag wird der kleine Arian jetzt schon vermisst. Der Sechsjährige ist Autist und wird wahrscheinlich nicht auf Zuruf reagieren.

Erstmeldung: 6.56 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 16.16 Uhr.

Titelfoto: Polizeiinspektion Rotenburg, Jörn Hüneke/XOYO Film

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