2900 Jobs bei Ford in Köln sollen weg: Beschäftigte haben die Wahl

Von Wolf von Dewitz

Köln - Etwa jede vierte Stelle soll wegfallen: Die Pläne zum drastischen Stellenabbau bei Ford kommen in eine entscheidende Phase.

Bis Ende 2027 sollen in den Kölner Ford-Werken ganze 2900 Stellen abgebaut werden.
Bis Ende 2027 sollen in den Kölner Ford-Werken ganze 2900 Stellen abgebaut werden.  © Oliver Berg/dpa

Nachdem sich Verhandlungsführer der Firma und der IG Metall schon im Juli auf Eckdaten verständigt haben, können die mehr als 10.000 bei Ford tätigen Gewerkschaftsmitglieder nun in einer Urabstimmung entscheiden, ob sie dem Sparkurs zustimmen.

Von Dienstag bis Donnerstag könnten die Wahlberechtigten ihre Stimme an den Werkstoren abgeben oder sie noch bis Freitag per Post zurückschicken, sagte ein IG-Metall-Sprecher in Köln.

Am Freitag wird dann ausgezählt und das Ergebnis bekannt gegeben - die Zustimmung ist nötig, damit die Jobabbau-Pläne umgesetzt werden.

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Der Streit um den Stellenabbau hatte lange gebrodelt und im Mai zum ersten Streik bei Ford Köln geführt, einen Tag lang ruhte die Arbeit in den Werken.

Später näherten sich die Tarifparteien aber doch noch an und fanden einen Kompromiss, der nun zur Abstimmung steht.

2900 Stellen in Köln sollen entfallen

Das E-Auto-Geschäft des Autobauers läuft alles andere als zufriedenstellend. (Symbolfoto)
Das E-Auto-Geschäft des Autobauers läuft alles andere als zufriedenstellend. (Symbolfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Ford Köln will bis Ende 2027 von den derzeit circa 11.500 Stellen ganze 2900 abbauen. Wer geht, soll Abfindungen bekommen. Außerdem ist Altersteilzeit möglich.

Beruhigend für die Belegschaft ist zudem eine Vereinbarung, dass die Beschäftigten nach einer theoretisch möglichen Insolvenz der Ford-Deutschlandtochter nicht mit leeren Händen dastünden, sondern unter einen finanziellen Schutzschirm des US-Mutterkonzerns kämen.

Ford steht unter Druck, der Verkauf von zwei neuen Elektroauto-Modellen aus Köln ist bislang keine Erfolgsgeschichte.

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Vor dem Schreckensszenario einer Insolvenz hatte die IG Metall gewarnt, nachdem die US-Mutter eine sogenannte Patronatserklärung beendet hatte und die Deutschlandtochter dadurch zwangsläufig selbstständiger wurde.

Die Mutter stand durch das Ende der Patronatserklärung nicht mehr für die Schulden der Tochter ein. Bislang ist eine Pleite von Ford aber reine Theorie. Zuletzt zogen die Verkäufe von Ford-Pkw in Deutschland an.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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