Absurder Rechtsstreit: Kölner Ehepaar darf eigenes Haus nicht verlassen

Köln - Es ist ein Rechtsstreit, der mehr als nur absurd ist. Ein Ehepaar aus dem Kölner Stadtteil Junkersdorf darf sein Haus nicht mehr verlassen, sonst droht ihnen eine hohe Geldstrafe oder sogar Gefängnis.

Um diese Stichstraße im Stadtteil Junkersdorf geht es. Ein großes Verbotsschild auf der rechten Seite weist sie als Privatweg aus.
Um diese Stichstraße im Stadtteil Junkersdorf geht es. Ein großes Verbotsschild auf der rechten Seite weist sie als Privatweg aus.  © Patrick Richter/TAG24

Der Streit um den Weg, der zum Hauseingang des betroffenen Paares führt, schwelt bereits seit knapp vier Jahren. Jetzt hat er seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Das Problem: Der kleine Fußweg, der in die Häusersiedlung führt, ist in Privatbesitz. Als der Weg im Jahr 1973 gebaut wurde, hätte er eigentlich in Stadtbesitz übertragen werden müssen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, ist das aber aus ungeklärten Gründen nicht passiert.

Perfide: Der Eigentümer des Weges forderte eine jährliche Nutzungsgebühr von jedem, der den Weg entlang gehen will. Die Gebühr wollte das Ehepaar, das 2020 dort in das angrenzende Haus eingezogen ist, jedoch nicht dauerhaft zahlen, weil es von nichts wusste.

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Die Sache ging vor Gericht, doch das Amtsgericht Köln gab dem Eigentümer des Weges recht. Begründung: Solange der Weg in Privatbesitz ist, kann er sich aussuchen, wer darauf geht und steht. Wer sich nicht daran hält, kann laut dem Urteil eine Geldstrafe bis zu 250.000 Euro bekommen. Und wer die nicht zahlt, muss bis zu sechs Wochen in Ordnungshaft!

Stadt Köln will zwischen Streithähnen vermitteln - bisher ohne Erfolg

Die Stadt Köln versucht in dem Fall jetzt zu vermitteln und den Eigentümer dazu zu bewegen, den Weg doch noch umwidmen zu lassen.

Auf TAG24-Anfrage teilt die Stadt Köln mit, dass bisher keine Einigung gefunden wurde. Fortsetzung in dem bizarren Fall folgt!

Titelfoto: Patrick Richter/TAG24

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