Karneval in Köln: Zülpicher Viertel gesperrt, etliche Jugendliche schon mittags volltrunken

Köln - Erstmals seit drei Jahren beginnt am heutigen Donnerstag mit Weiberfastnacht wieder ein Straßenkarneval ohne Corona-Einschränkungen.

Der Straßenkarneval kann in diesem Jahr wieder ohne Corona-Einschränkungen gefeiert werden.
Der Straßenkarneval kann in diesem Jahr wieder ohne Corona-Einschränkungen gefeiert werden.  © Rolf Vennenbernd/dpa

In Köln feiern Zehntausende die Eröffnung des Straßenkarnevals. Die Polizei ist mit 2000 Beamten im Einsatz.

Bereits zu Beginn der Karnevalssaison am 11.11. war es in Köln zu einem Massenandrang gekommen. Besonders das Studentenviertel rund um die Zülpicher Straße gilt mit seinen vielen Bars und Kneipen als Mega-Hotspot für junge Leute.

Die Stadt Köln hat unter anderem 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen aufgestellt. Ordnungsamt-Chefin Athene Hammerich drohte: "Wildes Urinieren wird der Ordnungsdienst konsequent ahnden."

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Das Verwarngeld betrage bis zu 200 Euro. Der Andrang könnte eventuell ein wenig dadurch abgebremst werden, dass das Wetter nicht gut werden soll.

Update, 13.34 Uhr: Uniwiese proppenvoll

Nachdem die Stadt Köln das Zülpicher Viertel wegen Überfüllung gesperrt hat, sind die Jecken auf das Gelände der Uniwiese ausgewichen.

Auch dort haben sich inzwischen etliche Karnevalisten eingefunden, die zusammen feiern, wie einige Twitter-Clips zeigen.

Update, 13.21 Uhr: Viele Jugendliche am Mittag schon voll alkoholisiert

Zu Beginn des Straßenkarnevals waren am Mittag nach Polizei-Angaben schon viele Jugendliche in Köln stark alkoholisiert.

Es sei so, "dass sehr viele Jugendliche sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet haben", sagte ein Polizeisprecher. Manche hätten ärztliche Hilfe benötigt. "Der eine oder andere hat die Party durch den Seiteneingang jetzt schon verlassen. Im Grunde genommen gibt es viele, die relativ schnell harte Getränke in sich reinkippen, und dann merkt man, dass um die Mittagszeit für den einen oder anderen schon schnell Schluss ist."

Es habe auch schon einige Auseinandersetzungen mit blutender Lippe gegeben. Nun müsse man abwarten, wie sich die Dinge weiter entwickelten, "wenn der Alkohol noch weiter seinen Tribut fordert".

Manche Jugendliche waren am Mittag bereits derart betrunken, dass sie von Sanitätern behandelt werden mussten.
Manche Jugendliche waren am Mittag bereits derart betrunken, dass sie von Sanitätern behandelt werden mussten.  © Alexander Franz

Update, 12.25 Uhr: Karnevalisten haben laut Festkomitee-Präsident Nachholbedarf

Die Karnevalsfans haben nach Ansicht des Kölner Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen großen Nachholbedarf.

"Das Wetter stimmt, die Stimmung stimmt, die Leute haben Lust, wieder gemeinsam etwas zu erleben, was wir zwei Jahre lang nicht konnten - und da gibt es viel Nachholbedarf", sagte Kuckelkorn am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Update, 12.15 Uhr: Zülpicher Viertel gesperrt

Wegen zu großen Andrangs von Feiernden zu Beginn des Straßenkarnevals hat die Stadt Köln das Zülpicher Viertel gesperrt.

Feiernde wurden aufgerufen, Ausweichflächen zu nutzen. Das Studentenviertel mit seinen Bars und Kneipen übt im Karneval seit langem eine große Anziehungskraft vor allem auf junge Leute aus.

Das Zülpicher Viertel ist brechend voll. Die Stadt Köln hat den Zugang mittlerweile gesperrt.
Das Zülpicher Viertel ist brechend voll. Die Stadt Köln hat den Zugang mittlerweile gesperrt.  © Thomas Banneyer/dpa

Update, 11.11 Uhr: Straßenkarneval eröffnet

In den Karnevalshochburgen ist der Straßenkarneval feierlich eröffnet worden.

Pünktlich um 11 Uhr 11 nahm das närrische Treiben seinen Lauf. In Köln ließ das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau die Jecken los. In Düsseldorf stürmten die Möhnen das Rathaus. In Bonn griffen die Waschweiber an.

Der Straßenkarneval ist eröffnet - die Menge feiert!
Der Straßenkarneval ist eröffnet - die Menge feiert!  © Alexander Franz

Update, 11.02 Uhr: Polizei geht an Karneval konsequent gegen Randalierer vor

Die Polizei in NRW wird laut Innenminister Herbert Reul (70, CDU) an den Karnevalstagen gegenüber Randalierern kein Auge zudrücken.

"Unsere Polizisten sind gehalten, gegen Belästigungen und Übergriffe konsequent vorzugehen - auch an Karneval", sagte Reul dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Der Minister ergänzte: "Gerade, weil Karneval ein Fest der Freude ist, bitte ich die Bürgerinnen und Bürger eindringlich, friedlich zu bleiben und sich an die Regeln zu halten. Jeder sollte wissen, wann es genug Kölsch gewesen sind."

Update, 10.46 Uhr: Kölner Oberbürgermeisterin ruft an Karneval zu Spenden auf

Zu Beginn des Straßenkarnevals hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (66) am Donnerstag zu großzügiger Hilfe für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien und für die Ukraine aufgerufen.

"Stehen wir zusammen - über Grenzen hinweg!", appellierte die parteilose Politikerin im Donnerstag im Rathaus. Die Spendenbereitschaft für die Betroffenen in den Erdbebengebieten sei hoch, doch weitere Hilfe werde benötigt.

In Zeiten großer Unsicherheit sei der Karneval eine Konstante, die Halt biete, sagte Reker. Er könne Solidarität mobilisieren, die in der krisengeschüttelten Gegenwart dringend nötig sei.

Update, 8.59 Uhr: Feier-Hotspots füllen sich mit Karnevalisten

In den Karnevalshochburgen sammeln sich am Weiberfastnachts-Morgen die ersten Jecken.

Am Kölner Hauptbahnhof trafen verkleidete Touristen ein und versorgten sich in Bäckereien mit traditionellen Karnevalssnacks wie Mettbrötchen, Berlinern und "Mutzen", einem rheinischen Fettgebäck.

Auch auf dem Alter Markt, Heumarkt und der Zülpicher Straße wird es allmählich voller.

Die Jecken trudeln allmählich an den Kölner Feier-Hotspots ein.
Die Jecken trudeln allmählich an den Kölner Feier-Hotspots ein.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 8.17 Uhr: Wetter an Weiberfastnacht tagsüber ohne Regen

In der Karnevalshochburg Köln bleibt es zur Weiberfastnacht an diesem Donnerstag über den Mittag - bis auf wenige Tropfen - zunächst trocken.

Das sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen am Donnerstag vorher. Erst am Abend sei mit mehr Regen zu rechnen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen acht und elf Grad.

Update, 6.35 Uhr: Bierhersteller rechnen mit gutem Karnevalsgeschäft

Die Kölsch-Brauer erwarten nach den Corona-Beschränkungen während der Pandemie ein sehr gutes Karnevalsgeschäft.

"In diesem Jahr geht der Trend nach ersten Eindrücken weiter nach oben", sagte der Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes, Christian Kerner.

Nach einem guten Jahresstart im Januar hofften die Kölsch-Hersteller auf einen guten Februar, der traditionell durch die Karnevalsaktivitäten ein Absatzhöhepunkt sei. Die Leute seien froh, dass es keine Corona-Beschränkungen mehr gebe. Das hebe die Stimmung und führe vielleicht dazu, dass auch das eine oder andere Glas Kölsch mehr getrunken werde, verdeutlichte Kerner.

Die Kölsch-Hersteller hoffen auf einen guten Februar, der traditionell durch die Karnevalsaktivitäten ein Absatzhöhepunkt sei.
Die Kölsch-Hersteller hoffen auf einen guten Februar, der traditionell durch die Karnevalsaktivitäten ein Absatzhöhepunkt sei.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Vergangenes Jahr war Weiberfastnacht auf den Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine gefallen. Es war der 24. Februar.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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