Kölner Milchwerk vor Schließung! Das soll mit den 220 Beschäftigten passieren

Köln – Paukenschlag! Nur wenige Monate nach der Übernahme gibt der Molkereikonzern Theo Müller ("Müllermilch", "Weihenstephan") seinen Kölner Standort mit derzeit noch rund 220 Beschäftigten auf.

Molkereikonzern Theo Müller will sein Kölner Werk schließen. (Archivfoto)
Molkereikonzern Theo Müller will sein Kölner Werk schließen. (Archivfoto)  © Stefan Puchner/dpa

Die Anlage werde Ende Oktober geschlossen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg am Mittwoch mit. Das Kölner Werk gehört erst seit kurzem zu Theo Müller, der Konzern hatte vom Konkurrenten Friesland Campina mehrere Standorte sowie die Markenrechte an Landliebe und Tuffi mit Wirkung zum April 2023 übernommen.

Allerdings hatte das Bundeskartellamt die Auflage gemacht, dass Theo Müller nicht alles übernimmt, sondern sich von Tuffi trennt. Das ist Firmenangaben zufolge bereits geschehen.

Dadurch aber sank die Auslastung des Kölner Milchwerks, wodurch wiederum die Standortschließung nach Darstellung des Managements unausweichlich wurde.

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Finanzchef Marcus Almeling bezeichnete die Standortaufgabe als "bitter". Die Beschäftigten sollen Übernahmeangebote in anderen Konzernbereichen bekommen.

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Als Nachnutzung des Areals kommt der Firmenmitteilung zufolge eine Bebauung mit mehreren hundert Wohnungen in Betracht.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) reagierte mit Kritik und warf dem Management vor, in einem kalt kalkulierten Milch-Deal dem Kartellamt den "Schwarzen Peter" zuschieben zu wollen.

"Es ist ein durchsichtiges Manöver - und eine üble Taktik", sagte der Gewerkschafter Helge Adolphs. Während die Beschäftigten die Verlierer seien, nehme sich das Unternehmen das, was sich lohne: das Firmengelände in guter Kölner City-Lage und die Marke Landliebe - "und damit die "PR-Sahne" im Milchgeschäft".

Titelfoto: Stefan Puchner/dpa

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