Mitten in der Krise: Ford nimmt diese Sache ab sofort selbst in die Hand
Von Wolf von Dewitz
Köln - Der Autobauer Ford hat sein Kölner Batterie-Montagewerk offiziell eröffnet. Die Batterien werden in die im vergangenen Jahr gestarteten Ford-Elektroauto-Modelle Explorer und Capri eingebaut.
Alles in Kürze
- Ford eröffnet Batterie-Montagewerk in Köln
- Batterien für Ford-Elektroauto-Modelle Explorer und Capri
- 180 Mitarbeiter und 190 Roboter arbeiten im Werk
- Ford ist in einer schwierigen Phase mit defizitärem Autogeschäft
- Jobabbau-Pläne bis Ende 2027 geplant

Zentrale Bauteile dieser Fahrzeuge stammen von Volkswagen. Die Wolfsburger hatten die Batteriemontage bis Ende 2024 übernommen, in der Anlaufphase des Batteriewerks macht das Ford schon seit Jahresbeginn selbst. Nun beginnt die Serienproduktion.
180 Menschen arbeiten in dem Batteriewerk, unterstützt von 190 Robotern, die schweißen, kleben und schrauben und dadurch das Batteriegehäuse zusammenbauen. Auf der zwei Kilometer langen Fertigungslinie des Batteriewerks werden den Angaben zufolge 2775 Einzelteile zu einer Antriebsbatterie zusammengesetzt.
Ford ist in einer schwierigen Phase, das Autogeschäft des US-Konzerns in Deutschland ist schon lange defizitär.
Jobabbau-Pläne führten unlängst zu dem ersten Streik der vor etwa hundert Jahren gegründeten Deutschland-Tochter. Derzeit hat Ford noch etwa 11.500 Stellen in Köln, bis Ende 2027 sollen es 2900 weniger sein. 2018 waren es noch 20.000 gewesen.
Ford kann an Zeiten des Fiesta nicht anknüpfen
Die beiden neuen Elektroautos sind bislang nicht der erhoffte Erfolg. In den vergangenen Monaten entwickelte sich der Verkauf aber positiv, im Mai wurden in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt 12,9 Prozent mehr Ford-Autos neu zugelassen als im Vorjahresmonat.
Der Marktanteil von Ford lag bei 3,7 Prozent und damit deutlich niedriger als zu Zeiten, als der Fahrzeugbauer mit Kassenschlagern wie dem Fiesta noch eine große Nummer war am Pkw-Markt.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa