Bestseller-Autor Frank Schätzing offenbart finstere Jugendjahre: "Ich hasste mich!"
Köln - Mit seinen wissenschaftlich fundierten Thrillern erreicht der Kölner Bestseller-Autor Frank Schätzing (68) regelmäßig Millionen Menschen. Nun hat er ein Buch über seine Jugend in der Domstadt geschrieben - und dabei einige überraschende Details verraten.
Der 68-Jährige besuchte als Jugendlicher das Gymnasium Kreuzgasse in der Kölner Nordstadt. Gute Erinnerung an seine Zeit als Schüler hat er aber nicht.
"Das Gymnasium war eine finstere Zeit", erinnert sich der Schriftsteller im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Der Grund: "Alles, was ich als Kind gut konnte - zeichnen, schreiben, später auch Musik machen -, war null gefragt", erzählt Schätzing, der sich zudem an drastische Methoden einiger Lehrkräfte erinnert: "Da flogen Schlüsselbunde, da wurde an den Haaren gerissen, wurden Ohrfeigen verteilt ..."
Hinzu kommt, dass er sich als Jugendlicher gehasst habe. Er habe sich als "pickeliges Milchgesicht" gesehen, erklärt Schätzing und führt aus: "Ich war Spätentwickler, blieb lange sehr klein und schmächtig, hatte keinen Bartwuchs. Jeden Morgen sah ich im Spiegel diesen puttenbäckigen Knaben. Ich fühlte mich ausgegrenzt, weil ich mich nicht mochte."
Im Alter von 17 Jahren fasste er dann den Entschluss, sein Äußeres radikal zu ändern. Dabei sei er "generalstabsmäßig" vorgegangen: Friseur, Gesichtswasser und neue Kleidung.
David-Bowie-Song brachte für Frank Schätzing die Wende
Die wirkliche Wende brachte allerdings erst ein neuer Musiklehrer, der im Unterricht plötzlich den Song "Space Oddity" von David Bowie (†69) abspielte. "Nach dem Lied dachte ich: Wenn der Typ damit Erfolg hat, ist er der König aller Träume. Dann kann auch aus mir was werden", so Schätzing.
Dem Kult-Musiker widmet er daher sein neues Buch "Spaceboy", das am Donnerstag im Verlag Kiepenheuer & Witsch erscheint. Beim Schreiben des Werks habe er gelernt: "Je mehr du versuchst, dein vergangenes Ich loszuwerden, weil du dich seiner schämst, desto mehr macht es sich bemerkbar."
Titelfoto: Boris Roessler/dpa
