Große Ehre: Schriftstellerin aus Sachsen erhält Heinrich-Böll-Preis

Köln - Große Ehre für Heike Geißler (48): Die Autorin aus Riesa erhält den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln!

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68, parteilos) informierte die Schriftstellerin am Telefon über ihre Auszeichnung.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68, parteilos) informierte die Schriftstellerin am Telefon über ihre Auszeichnung.  © Christoph Reichwein/dpa

Eine Jury unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68, parteilos) habe sich für die Schriftstellerin entschieden, teilt die Stadt Köln am Mittwoch mit.

Demnach sei Geißler von Reker telefonisch über die Entscheidung informiert worden und habe sich hocherfreut gezeigt. Den mit 30.000 Euro dotierten Preis wird sie im Frühjahr 2026 entgegennehmen.

"Wie kaum eine zeitgenössische Autorin treibt Heike Geißler die Frage nach prekären Arbeitsverhältnissen um", begründet Jury-Mitglied Kathrin Röggla die Entscheidung.

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Ein Beispiel dafür ist ihr Buch "Saisonarbeit", in dem sie ihre eigenen Erfahrungen als Lagerarbeiterin von US-Konzern Amazon beschreibt.

Deswegen steht Riesaer Autorin Heike Geißler ganz in der Tradition von Heinrich Böll (†67)

Heike Geißler lebt aktuell in Leipzig und wird den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln im Frühjahr 2026 feierlich entgegennehmen.
Heike Geißler lebt aktuell in Leipzig und wird den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln im Frühjahr 2026 feierlich entgegennehmen.  © Adrian Sauer

Ihren ersten Roman "Rosa" veröffentlichte die heute in Leipzig lebende Autorin bereits im Jahr 2002. Es folgten etliche Prosa- und Essaybände sowie weitere Romane, in denen sie laut Röggla zeigt, "wie Literatur dem gesellschaftlichen Imperativ der Optimierung und Effizienzsteigerung, der ständigen Produktivität lustvoll, empathisch, subversiv und unerwartet begegnen kann."

Gleichzeitig verstehe es Geißler, "den historischen Raum wahrnehmbar zu machen" und "Linien aus der Geschichte" zu ziehen, "deren Kontinuitäten wie Diskontinuitäten gleichermaßen den Herrschaftsraum bauen, der unser aller Existenz auf die eine oder andere Weise definiert." Daher stehe sie ganz in der Tradition von Heinrich Böll (†67), so Röggla.

Neben Reker und Röggla waren auch Stefan Charles (Beigeordneter der Stadt Köln für Kunst und Kultur), Anja Flicker (Direktorin der Kölner Stadtbibliothek), Professor Dr. Christof Hamann, Andreas Platthaus, Jackie Thomae und Ilija Trojanow sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik Teil der Jury.

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Der Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln wird alle zwei Jahre zu Ehren des Kölner Autos Heinrich Böll verliehen und gilt als einer der wichtigsten Literatur-Preise Deutschlands.

Titelfoto: Adrian Sauer

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