Antisemitischer Farbanschlag auf Rathaus in Köln: Lokalpolitik verurteilt Angriff, AfD schweigt

Köln - Das Historische Rathaus am Alten Markt in der Kölner Innenstadt wurde vor der Verleihung des Europäischen Handwerkspreises an den israelischen Botschafter Ron Prosor (66) Ziel eines antisemitischen Farbbeutelanschlags.

Die Ratsfraktionen der Stadt Köln verurteilen den Anschlag auf das Historische Rathaus am Alten Markt aufs Schärfste.
Die Ratsfraktionen der Stadt Köln verurteilen den Anschlag auf das Historische Rathaus am Alten Markt aufs Schärfste.  © Henning Kaiser/dpa

Unbekannte hatten in der Nacht zu Donnerstag das Gebäude mit roter Farbe beschmiert und die Parole "Free Palestine" hinterlassen. Die Polizei ermittelt.

Am Samstag hat auch die Kölner Lokalpolitik auf den Angriff reagiert.

In einer gemeinsamen Presseerklärung der demokratischen Fraktionen im Rat der Stadt Köln verurteilen Grüne, CDU, SPD, Linke, FDP, Die Partei und Volt die Tat aufs Schärfste. Von der AfD fehlt derweil jede Spur.

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In der Erklärung heißt es unter anderem, dass der Anschlag nicht nur ein Angriff auf die jüdische Gemeinde in der Domstadt sei, "sondern ein Angriff auf die Stadt Köln und ihre Werte, ein Angriff auf uns alle!"

Zudem betonen die Fraktionen, dass man angesichts der Tat die Solidarität mit den jüdischen Bürgerinnen und Bürger Kölns ausdrücken wolle - "besonders im Hinblick auf den 9. November, der als Tag des Gedenkens an die Reichspogromnacht und als Mahnung gegen Antisemitismus in der deutschen Geschichte von besonderer Bedeutung ist".

Demokratische Parteien Kölns verurteilen antisemitischen Farbanschlag auf Rathaus

Weiter heißt es, dass "alle Kräfte der Stadt und des Landes" gebündelt werden müssen, um antisemitische Taten bekämpfen zu können. Der Anschlag auf das Kölner Rathaus zeige einmal mehr, wie wichtig es ist, gegen jede Form von Hass und Hetze einzutreten - nicht nur in Worten, sondern auch in Taten.

Unterzeichnet wurde die Erklärung von Christiane Martin (Grüne), Bernd Petelkau (CDU), Christian Joisten (SPD), Güldane Tokyürek und Heiner Kockerbeck (Linke), Volker Görzel (FDP), Jennifer Glashagen (Volt) und Walter Wortmann (Die Partei). AfD-Fraktionschef Stephan Boyens wird nicht aufgeführt.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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