Drama um Hauptschule in Köln-Neubrück: Wird sie nun doch nicht zur Gesamtschule?

Köln - Eigentlich sollte die Kurt-Tucholsky-Schule, eine Hauptschule in Neubrück, zu einer Gesamtschule werden. Die Änderung sollte am heutigen Montag durchgewunken werden, doch die Grünen, CDU und Volt bremsten das Vorhaben mit einem kurzfristigen Änderungsantrag aus.

An der Kurt-Tucholsky-Schule wird gemeinsames Lernen seit 2012 priorisiert - eine große Gesamtschule können sich die Lehrkräfte nicht vorstellen.
An der Kurt-Tucholsky-Schule wird gemeinsames Lernen seit 2012 priorisiert - eine große Gesamtschule können sich die Lehrkräfte nicht vorstellen.  © Kurt-Tucholsky-Schule

Der Grund für den Wunsch, die Schule in das Gesamtschulsystem einzupflegen, liegt vor allem darin, dass die Anmeldezahlen an der Hauptschule sehr gering sind. Lediglich 35 neue Schülerinnen kamen im vergangenen Jahr dazu. Gleichzeitig fehlen viele Plätze an Gesamtschulen - 980 Plätze waren es alleine im Jahr 2021.

Mit einer Mehrheit von neun zu sieben Stimmen war im April der Antrag der SPD zur Umwandlung der Hauptschule in eine Gesamtschule bei der Bezirksvertretung durchgegangen. Die nächste neugebaute Gesamtschule wird frühestens 2027 fertiggestellt sein und somit ist die Umwandlung die einzige Möglichkeit, schneller neue Plätze zu schaffen.

Die Schulkonferenz der Kurt-Tucholsky-Hauptschule lehnt das Umwandeln in eine Gesamtschule jedoch ab und teilte es der Stadt schon im September mit.

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Oft füllen sich die Schulklassen nämlich erst, wenn Eltern und Kinder an Realschulen und Gymnasien merken, dass sie eingangs die falsche Schulform für ihr Kind gewählt haben. Das passiert häufig schon in der sechsten Klasse.

Viele Probleme und keine einfache Lösung

Die Grünen sowie auch die CDU und VOLT lehnen das Vorhaben erstmal ab und planen, die Änderung zu einem späteren Zeitpunkt nochmals zu prüfen. Sie sehen das Problem vor allem in der gleichzeitigen Nutzung von kleinen Räumen, die gezwungener Weise notwendig wäre, wenn man nun entscheiden würde, die Schule fortan als Gesamtschule zu nutzen.

"Wir brauchen vollwertige neue Gesamtschulen für Köln. Es hilft niemandem, aus einer gut funktionierenden und stark nachgefragten Hauptschule eine Gesamtschule zu machen, die von Anfang an mir vielen Hindernissen kämpfen muss", so die schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Kölner Rat, Bärbel Hölzing-Clasen.

Stattdessen soll nun erstmal ein vorgezogener Interims-Betrieb mithilfe von ungenutzten Containern an der Gesamtschule Fitzmauricestraße stattfinden, um den fehlenden Plätzen entgegenzuwirken.

Titelfoto: Kurt-Tucholsky-Schule

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