Regenbogen-Eklat um Kardinal Woelki: Schüler und Eltern betroffen

Von Christoph Driessen

Köln - Bei der Einweihung eines neuen Erzbischöflichen Bildungscampus in Köln mit Kardinal Rainer Maria Woelki (68) hat es Ärger um das Regenbogen-Symbol der LGBTQ-Bewegung gegeben.

Kardinal Rainer Maria Woelki wurde von seinem Sprecher massiv in Schutz genommen.
Kardinal Rainer Maria Woelki wurde von seinem Sprecher massiv in Schutz genommen.  © Roberto Pfeil/dpa

Nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" sollte das Zeichen auf Wunsch der Schulleitung vermieden werden, woraufhin sich Eltern-Protest formierte.

So hätten nicht wenige Eltern und Kinder während des Festakts Regenbogenbuttons getragen oder auch T-Shirts, Taschen und Strumpfhosen in Regenbogenfarben. Das Erzbistum bestritt, dass es von Seiten der Schulleitung eine klare Direktive gegen Regenbogen-Symbole gegeben habe.

Die katholische Gemeindereferentin Marianne Arndt sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie sei nach dem Verteilen von Regenbogen-Stickern von einem Security-Mann aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen.

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"Dieser Anweisung habe ich Folge geleistet." Zwei Schülerinnen mit Regenbogen-Stickern seien aufgefordert worden, diese abzunehmen, "weil der Kardinal das nicht so gerne sieht".

Sie habe den Eindruck gewonnen, dass Lehrer und Schulleitung vor der Veranstaltung von oben unter Druck gesetzt worden seien. "Das System ist voller Angst", sagte Arndt. "Das ist die große Gefahr. Für Bildung braucht man Freiheit."

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Eine Regenbogenflagge wie diese soll die Diskussionen zwischen Schule und dem Team des Kardinals entfacht haben.
Eine Regenbogenflagge wie diese soll die Diskussionen zwischen Schule und dem Team des Kardinals entfacht haben.  © Christophe Gateau/dpa

Auch Pfarrer Franz Meurer, der aufgrund seines sozialen Engagements und als Buchautor überregionale Bekanntheit genießt, trug nach eigenen Worten ein Regenbogen-Symbol.

"Wie kann dieses tolle Projekt, bei dem der Kardinal sagt, es geht um Vielfalt, durch die Blödheit von irgendwem so schlecht rüberkommen?", sagte Meurer der dpa. Das Schulzentrum selbst sei eine großartige Sache, aber das stehe jetzt völlig im Schatten des Regenbogen-Konflikts.

Der Sprecher von Kardinal Woelki sagte, die Schulleitung habe lediglich in einer launigen Mail darauf hingewiesen, dass bei der Einweihung festliche Kleidung getragen werden solle und nicht gerade eine "Krawatte in Regenbogen-Farben". Kardinal Woelki habe von all dem nichts gewusst, sagte sein Sprecher der dpa.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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