Wegen "Stadtbild"-Äußerung: Köln geht gegen Kanzler Merz auf die Straße

Von Christoph Driessen, Jonas Reihl

Köln - Auf dem Alter Markt in der Kölner Innenstadt haben sich am Donnerstagnachmittag etwa 1000 Menschen versammelt, um ihren Unmut über die "Stadtbild"-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) kundzutun.

Trotz des schlechten Wetters hatten sich am Donnerstag deutlich mehr Menschen zur Demo auf dem Alter Markt versammelt, als zunächst angenommen.  © 7aktuell.de|Alexander Franz

Dabei sei alles insgesamt ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher.

Trotz starker Windböen und Regen erschienen deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer als angemeldet. Auf ihren Plakaten standen Sprüche wie "Weniger Merz im Stadtbild" oder "Not my Kanzler".

Das Motto der Demonstration hieß "Wir sind die Töchter – Köln für ein feministisches und buntes Stadtbild!". Die Kundgebung wurde unter anderem von "Fridays for Future" und "Zusammen gegen Rechts" unterstützt.

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Die Veranstalter warfen Merz vor, Sicherheitsbedenken von Frauen als Vorwand für Ausgrenzung zu nutzen. "Ich möchte nicht von Friedrich Merz instrumentalisiert werden", sagte Lilith Rein, Organisatorin der Demonstration. "Feminismus darf niemals als Deckmantel für Rassismus und Diskriminierung missbraucht werden."

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Auch die von Merz angesprochenen Töchter meldeten sich in Köln zu Wort.  © 7aktuell.de|Alexander Franz

Bundeskanzler Friedrich Merz legt trotz massiver Kritik nach und meint: "Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich gemeint haben könnte"

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) sieht sich aktuell massiver Kritik ausgesetzt.  © Christoph Soeder/dpa

Merz hatte unter anderem gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik und mache Fortschritte.

"Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."

Am Montag blieb er bei seiner Haltung und sagte: "Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte."

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Am Mittwoch konkretisierte er, Probleme würden diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten.

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