ZDV-Präsidentin fordert Aufenthaltsverbot für Obdachlose rund um den Kölner Dom
Köln - Der Dom ist Aushängeschild und Wahrzeichen Kölns. Doch rund um das berühmte Gotteshaus finden sich haufenweise Müll und Unrat. Ein Armutszeugnis findet Barbara Schock-Werner, Präsidentin des Zentral-Dombau-Vereins (ZDV).
Die Bürgerinitiative, die bereits 1842 gegründet wurde und über Spenden finanziert wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Dom und sein Umfeld zu erhalten.
Dementsprechend emotional zeigt sich Schock-Werner, wenn es um das leidige Thema der Vermüllung rund um das Kölner Wahrzeichen geht.
"Ich wohne nahe beim Dom und bin täglich dort unterwegs. Das Team der AWB, das da sauber macht, kenne ich teils seit 20 Jahren. Ich habe die Männer noch nie herumstehen sehen, die müssen immer fleißig sein", meint die ZDV-Präsidentin gegenüber der "Kölnischen Rundschau".
Besonders problematisch sei das Verhalten der Passantinnen und Passanten, findet Schock-Werner. "Die Leute lassen einfach ihren Dreck fallen. Das werde ich nie verstehen, zuhause würden sie das auch nicht tun."
ZDV-Präsidentin Barbara Schock-Werner findet deutliche Worte: "Hasse es, wenn es riecht wie im Urinal!"
Auch, dass sich immer mehr wohnungslose Menschen rund um den Dom aufhalten würden, sei für sie sehr bedrückend, führt sie aus. Schließlich würden diese oft Abfall und Schlimmeres hinterlassen, meint Schock-Werner. "Ich hasse es, wenn ich in die U-Bahn am Dom gehe und es riecht wie im Urinal. Ich finde, das ist eine Zumutung für die Bürger", findet sie klare Worte.
Zwar sei ihr klar, dass die erhöhte Sichtbarkeit der Obdachlosigkeit ein soziales Problem sei, dennoch hat sie eine ganz klare Forderung: "Ich würde für bestimmte Bereiche, gerade für die am Bahnhof oder in direkter Umgebung des Doms, ein Aufenthaltsverbot aussprechen."
Schließlich sei der Dom nicht nur Wahrzeichen der Stadt, sondern auch DAS Kölner Vorzeigeobjekt. "Und das muss nicht auf diese Weise gestört werden", meint Schock-Werner.
Ihr Vorschlag ziele daher darauf ab, wohnungs- und obdachlosen Menschen zu verbieten, sich rund um Bahnhofsvorplatz, Domumgebung, Wallrafplatz und den Anfang der Hohe Straße sowie der Burgmauer niederzulassen. "Auch, wenn ich kein Geld habe, muss ich eine gewisse Verantwortung für die Stadt aufbringen, in der ich wohne - und nicht alles nur voll müllen", betont sie.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa