Polizei zieht nach 11.11. in Köln Bilanz: Messer-Angriffe, Sexualdelikte und Diebstähle

Köln – Der Karnevalsauftakt ist vorbei, und die Kölner Polizei zieht 24 Stunden später eine Bilanz. Nach dem ersten Sessionsbeginn ohne Corona-Einschränkungen war auf den Straßen der Domstadt einiges los.

Der Eingang zur Zülpicher Straße musste streng überwacht werden.
Der Eingang zur Zülpicher Straße musste streng überwacht werden.  © Thomas Banneyer/dpa

Mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten waren am gestrigen Freitag im Einsatz. Hinzukamen noch einmal etwa 600 Sicherheitskräfte.

Am Eingang zur Zülpicher Straße waren diese bereits am Mittag nicht mehr Herr der Lage, und es mussten Hundertschaften hinzugezogen werden. Nur so habe man den Druck von der Sperrstelle nehmen können, heißt es seitens der Polizei.

Je älter der Tag wurde, desto mehr Alkohol war im Spiel und die Menschen wurden aggressiver.

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Bis 22 Uhr fertigten die Beamten nach vorläufigen Erkenntnissen insgesamt 145 Strafanzeigen, davon überwiegend Körperverletzungsdelikte sowie Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzungen, Taschendiebstahls und Sexualstraftaten. Insgesamt blieben die Straftaten an der Zahl jedoch unter jenen aus dem Vorjahr.

Im Hiroshima-Nagasaki-Park erlitt ein 27-jähriger Mann am Abend einen Messerstich in den Rücken. Zeugenaussagen zufolge hatten sich er und ein anderer Mann (21-23 Jahre alt) zuvor gestritten. Der Angreifer sei nicht kostümiert gewesen und war nach seinem Angriff geflüchtet. Er soll eine "Undercut"-Frisur und eine schwarze Jacke getragen haben. Er wurde von zwei anderen Männern begleitet.

Die Polizei nimmt Hinweise zum Täter unter der 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.

Weitere Messerstecherei auf dem Hohenzollernring

Die Stadt Köln musste weitere Hundertschaften zur Unterstützung anfordern.
Die Stadt Köln musste weitere Hundertschaften zur Unterstützung anfordern.  © Thomas Banneyer/dpa

Gegen 20 Uhr nahmen Einsatzkräfte zwei Taschendiebe (18 und 23) fest, die ihre Opfer zuvor angetanzt und so Wertgegenstände entwendet hatten.

Bei dem 18-Jährigen fanden die Polizisten ein weiteres mutmaßlich geklautes Mobiltelefon. Er soll noch heute dem Haftrichter vorgeführt werden.

In acht Fällen, 2021 waren es zehn Fälle, hat die Kölner Polizei Ermittlungen zu angezeigten Sexualdelikten aufgenommen. In einem der Fälle nahmen Polizisten einen 32 Jahre alten Mann fest, der versucht haben soll, eine 23-Jährige auf der Bonner Straße gegen 20 Uhr gegen ihren Willen zu küssen. In sieben der Fälle handelt es sich um sexuelle Belästigungen (2021: vier). Darüber hinaus liegt der Polizei Köln eine Anzeige zu einer Vergewaltigung vor.

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Gegen 4 Uhr in der Nacht kam es zu einem zweiten Messerangriff auf einen 27-jährigen Mann aus Bonn. Als Erste-Hilfe-Maßnahme drückten Polizisten ihm die stark blutende Schnittverletzung am Hals zu, bis die Rettungskräfte eintrafen. Der Tatverdächtige (24) konnte aufgrund der Videoüberwachung auf dem Hohenzollernring gefasst werden. Ein Alkoholtest ergab mehr als zwei Promille. Zudem fand man bei dem Wohnungslosen Cannabis. Auch er wird noch heute einem Haftrichter vorgeführt.

Zu guter Letzt wurden insgesamt 406 Autofahrerinnen und Autofahrer kontrolliert. 27 von ihnen hatten Alkohol im Blut, zwei standen unter Drogeneinfluss. Polizisten ordneten 21 Blutproben an und stellten 6 Führerscheine sicher.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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