Sicherheit am 11.11.: Das ist das Konzept für Kölns überfüllteste Party-Zone

Köln – In knapp zwei Wochen wird die Zülpicher Straße im Kölner "Kwartier Latäng" wieder aus allen Nähten platzen: Unter anderem werden dort Tausende Karnevalisten am 11.11. den Sessionsauftakt feiern. Die Stadt Köln präsentierte dafür nun das Sicherheitskonzept.

11.11.2021: Bilder einer überfüllten Zülpicher Straße gingen damals durch die Medien.
11.11.2021: Bilder einer überfüllten Zülpicher Straße gingen damals durch die Medien.  © Thomas Banneyer/dpa

Die Bilder einer überfüllten Zülpicher Straße sind vielen noch in Erinnerung. Damals, also genau vor einem Jahr, wurde das Ordnungsamt nicht mehr Herr der Lage und nach einem langen Corona-Winter feierten Tausende ausgelassen dicht an dicht.

Derartig tumultartige Zustände sowie halbherzige Einlasskontrollen sollen in diesem Jahr logischerweise vermieden werden. Damit der 11.11. reibungslos vonstattengeht, debattierten Anwohner, die Stadt sowie Gastronomen in den vergangenen Wochen mehrfach. Immer wieder sickerten Informationen durch.

Jetzt ist klar, was gelten soll. Zuallererst stellte die Stadt klar, dass es eine zuvor geplante Ausweichfläche nicht geben wird. Dies würde, so vermute man, bei hoher Attraktivität nur noch mehr Feiernde anlocken. Eine intelligente Entzerrung dieser Art wird es also nicht geben.

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Eine weitere Schwierigkeit, der sich die Stadt gegenübersieht, ist der Bahnverkehr.

Umleitung der Feiernden

In diesem Jahr wird der Einlass zur Zülpicher Straße zur Unimensa verlegt.
In diesem Jahr wird der Einlass zur Zülpicher Straße zur Unimensa verlegt.  © Thomas Banneyer/dpa

In den vergangenen Jahr staute es sich oftmals im Bereich der Haltestelle "Barbarossaplatz". Um Karnevalisten hier zu entzerren, werden sie in Richtung Unimensa umgeleitet, wo sich erstmals der Eingang zum Zülpicher Viertel befinden wird.

"Alle Feiernden aus Richtung Barbarossa- oder Rudolfplatz werden über die Luxemburger Straße beziehungsweise Lindenstraße umgeleitet", erklärt die Stadt. So wolle man verhindern, dass sich Feiernde, die allesamt durch die Unterführung am Bahnhof Süd geleitet werden, nicht stauen.

"Durch Sperrungen unmittelbar vor und nach der Unterführung wird verhindert, dass sich eine größere Personenanzahl in diesem Bereich aufhalten kann. Der in der Unterführung gelegene Aufgang zum Bahnhof Süd wird gesperrt, um Querverkehr zu verhindern", heißt es weiter.

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Sollten sich dennoch zu viele Menschen in diesem Bereich stauen, können sie temporär "auf die befestigte Fläche der Zülpicher Straße zwischen den Wiesen geleitet werden".

Glasverbot und Anlaufstelle für Opfer von sexuellen Übergriffen und Gewalt

Ohne Karneval wirkt die Zülpicher Straße ruhig.
Ohne Karneval wirkt die Zülpicher Straße ruhig.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Wer im Kwartier Latäng wohnt, arbeitet oder zu einer Feier eingeladen ist, kann das Viertel über separate Eingänge betreten. "Anwohnende erhalten mit einem Ausweisdokument Zugang, an die Gewerbetreibenden wird die Stadt Köln Armbändchen verteilen und Gäste geschlossener Gesellschaften erhalten Zugang, wenn sie ihre Eintrittskarte vorlegen", lautet der aktuelle Plan.

Anwohner zeigten sich, so berichtet es die Stadt, in diesem Jahr zufrieden mit den angekündigten Maßnahmen.

Für zusätzliche Sicherheit sorgen 150 Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Zudem werde erneut ein Glasverbot gelten. Mitgebrachte Getränke können in Plastikbecher umgefüllt werden.

Das "Edelgard-Mobil" für Frauen, die sexuell belästigt, genötigt, bedroht oder vergewaltigt worden sind, steht am 11.11. an der Kirche am Zülpicher Platz bereit.

Titelfoto: Montage: Thomas Banneyer/dpa

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