Von Wolf von Dewitz und Alina Eultgem
Köln - Nach monatelangem Zoff haben sich Ford und IG Metall auf einen Plan geeinigt, wie der Stellenabbau in Köln ablaufen soll.
Wie der Autobauer und die Gewerkschaft bekannt gaben, haben sich die Tarifpartner auf Abfindungen, Altersteilzeit und einen finanziellen Schutzschirm für Rentner geeinigt.
Ford hat etwa 11.500 Beschäftigte in Köln, bis Ende 2027 sollen es 2900 weniger sein.
Das Ziel: Möglichst viele Beschäftigte sollen freiwillig gehen. Dafür gibt es saftige Abfindungen oder die Chance auf einen früheren Rentenstart (Altersteilzeit).
Klappt das nicht und melden sich zu wenige, könnte Ford in letzter Konsequenz doch Leute kündigen – das war bisher eigentlich tabu. Außerdem sollen die Ford-Rentner im Falle einer bislang nur theoretisch möglichen Insolvenz Geld vom US-Mutterkonzern bekommen.
Autohersteller Ford steht unter Druck
Damit die Einigung wirklich gilt, müssen die IG-Metall-Mitglieder bei Ford in einer Urabstimmung noch zustimmen.
Die Gewerkschaft spricht von einem "echten Sicherheitsnetz", das zumindest die größten Existenzängste der Beschäftigten mildern soll. Die Abfindungen seien "großzügig und besser als sonst üblich in der Autobranche", so der Ford-Betriebsrat Benjamin Gruschka (41).
Ford steckt in einer echten Krise: Die Produktion von Verbrennerautos in Köln ist gestoppt, der Ford Fiesta lief 2023 das letzte Mal vom Band.
Rund zwei Milliarden Euro hat Ford in den Standort für Elektroautos investiert, doch die neuen E-Modelle verkaufen sich bislang eher schleppend. Dank Milliardenhilfen vom US-Mutterkonzern hat Ford Deutschland aber erst mal Luft zum Atmen.