Stadt Köln rechnet bis März mit Tausenden Flüchtlingen: "Kapazitäten nahezu erschöpft"

Köln – Bis März 2023 erwartet die Verwaltung der Stadt Köln bis zu 5000 geflüchtete Personen. Das Problem: Es gibt nicht genügend Unterbringungsplätze. Eine Lösung muss her.

In einem Teil der Koelnmesse will die Stadt erneut Geflüchtete unterbringen.
In einem Teil der Koelnmesse will die Stadt erneut Geflüchtete unterbringen.  © Federico Gambarini/dpa

Insbesondere in dieser Jahreszeit flüchten viele Menschen aus ihren Heimatländern, denn der zumeist kalte Winter naht.

Noch viel verheerender: Die Konflikte im eigenen Land nehmen zu. So dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine weiter an. Aus Angst vor Hungersnot, Tod, Kälte und Armut machten sich bereits in den vergangenen Monaten etliche Menschen auf den Weg nach Deutschland.

Doch die Stadt rechnet nicht nur mit Ukrainerinnen und Ukrainern. Auch mit Asylsuchenden aus dem Nahen und Mittleren Osten – Syrien, Irak, Iran und Afghanistan – wird gerechnet. Zudem bemerkt die Verwaltung, dass sich auch wieder mehr Menschen aus den Westbalkanländern auf den Weg in die Europäische Union machen.

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"Nach einer Prognose von Bund und Land erwartet die Stadt Köln für den Winter einen erhöhten Bedarf an städtischen Unterbringungsplätzen für 3000 bis 5000 Personen", heißt es in einem Bericht der Stadt.

Stadt Köln erwartet bis zu 15.300 Geflüchtete

Im März kamen etliche Familien aus der Ukraine nach Köln.
Im März kamen etliche Familien aus der Ukraine nach Köln.  © Henning Kaiser/dpa

Die aktuelle Lage ist bereits angespannt. Momentan muss die Stadt rund 10.000 Geflüchtete unterbringen. Bis März 2023 soll diese Zahl auf bis zu 15.300 wachsen, davon kommen rund 4000 Geflüchtete aus der Ukraine. Das stellt die Stadt vor ein Problem, da nicht genügend Wohnraum verfügbar ist. Die bisherigen Kapazitäten seien nahezu erschöpft, heißt es.

Schon 2015 wurde die Stadt auf die Probe gestellt. Bis zum Juli 2016 wurden 13.842 Geflüchtete registriert. "Die bisher höchste Zahl, die nun jedoch noch übertroffen werden könnte", so die Stadt.

In den kommenden Tagen wolle man eine Hotelanlage anmieten. Dort könnten noch einmal 400 Personen Platz finden. Doch auch Hotels stellen sich als komplizierte Unterbringungsform dar, weil sie in diesem Jahr oftmals ausgebucht, da die Touristenströme und Messegeschäfte wieder zugenommen haben.

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"Die Verwaltung arbeitet unter Hochdruck an der kurzfristigen und mittelfristigen Schaffung von Platzkapazitäten für Geflüchtete. Die zu erwartenden Zuwanderungsbewegungen übersteigen unsere bestehenden Kapazitäten. Die Stadt Köln macht jedoch alles möglich, um eine menschenwürdige Unterbringung bestmöglich zu gewährleisten." Zudem stehe man im Austausch mit der Bezirksregierung Arnsberg, um Geflüchtete wenn nötig weiterzuleiten.

Ab November wolle man zur Entlastung wieder eine Halle der Koelnmesse anbieten. Über den Winter könnten dort kurzfristig 1000 Plätze geschaffen werden. Auch die Errichtung von Großzelten für die temporäre Unterbringung von Geflüchteten wird derzeit verhandelt.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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