Köln – Stärker, besser, muskulöser, schneller: Die Fitnessmesse FIBO findet an diesem Wochenende wieder in Köln statt. TAG24 hat einen Abstecher gemacht und sich die neuesten Trends angeschaut.

Wer auf die FIBO geht, beschäftigt sich zwangsläufig mit seinem Körper. Das wird einem spätestens bewusst, wenn man die Messehallen betritt und die ersten Muskelprotze passiert.

Auch nach den Corona-Jahren, in denen die Fitnessbranche durch geschlossene Gyms augenscheinlich nicht zu existieren schien, ist der Andrang weiterhin groß. Immerhin liegt der Gesamtumsatz der deutschen Fitnessbranche jährlich bei 4,9 Milliarden Euro. Mehr als zehn Millionen Menschen sind Mitglied in einer Fitness- und Gesundheitsanlage und sind dementsprechend heiß, wenn die weltweit größte Fitnessmesse ihre Pforten öffnet und die neuen Trends in Sachen Sport, Wellness und Ernährung zeigt.

Was vielen Standinhabern in diesem Jahr auffällt: Die Nachfrage nach veganen Produkten ist hoch. Zwar sind spezielle Gummibärchen für die Haare, Nägel oder einen besseren Schlaf keine Neuigkeit mehr, dennoch fällt an einem der zahlreichen Gummibärchen-Stände auf: Vor allem in Deutschland wollen die Menschen vegane Produkte.

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"Wir sind auf Messen in der ganzen Welt zu Gast. Doch nur in Deutschland ist die Nachfrage so hoch. Vergangene Woche in Dubai hat es keinen interessiert", erklärt eine der Mitarbeiterinnen.

Neben farbenfrohen Gummibärchen gibt es aber auch kalorienarme Grillsaucen von den Kanaren sowie kohlensäurehaltige Limos, die mit BCAA's - für den Körper wichtige Aminosäuren - versetzt sind. In einem der zahlreichen Kühlschränke liegt sogar Tiefkühlkost. Auf einer solch körperbewussten Messe zunächst ein Widerspruch in sich. Allerdings sind proteinreiche und gesunde Mahlzeiten, die nach einem langen Arbeitstag mit gutem Gewissen aufgewärmt werden können, im Kommen.

Neben ausgefallenen Getränken und Nahrungsergänzungsmitteln kann man seinen Körper inzwischen auch ganz anders boostern. So gibt es speziell angefertigte Kältekammern, die eine Temperatur von mehr als minus 80 Grad erreichen. Sportler, die eine Entzündung bekämpfen, Schmerzen stillen oder Fett verbrennen wollen, gehen regelmäßig für einige Minuten in den dichten Raum.

Ebenso hilfreich könne jedoch auch Sauerstoff sein, erklärt eine Mitarbeiterin der "TUR GmbH" aus Deutschland. In einer etwa 45-minütigen Sitzung bekommen Patienten ein Luftgemisch durch eine Maske zugeführt. Währenddessen überwacht ein Fingersensor die Vitalwerte.

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Je nach Behandlung, enthält die Luft mehr oder weniger Sauerstoff, was die Mitochondrien-Bildung anregt und Sportler sowie Nicht-Sportler langfristig fitter und wacher werden lässt. Insbesondere in der Long-Covid-Therapie kommen die futuristischen Geräte in den vergangenen Monaten vermehrt zum Einsatz.

Wer sich in der realen Welt nicht mehr optimieren kann, wird auf der Messe in der erstmals ausgestatteten "e-sports"-Halle fündig. Dort präsentiert sich unter anderem das Unternehmen "myeggO".

"Man geht in unsere eiförmige Kabine, in der man sich scannt. Darin wird ein fotorealistischer, digitaler Zwilling von dir erstellt. Herauskommt ein Klon, der die eigenen Körperwerte besitzt", erklärt Alan Pupkin. Anhand des Zwillings könne man in einer App seine Ziele definieren, sich breitere Arme oder schmalere Hüften konzipieren, um so das ideale Zukunfts-Ich zu erstellen.

Doch wie erreicht man seinen Traum-Körper auch im wahren Leben? "Mittels ChatGPT", antwortet Pupkin ganz selbstverständlich. Denn in der App erstellt der Chatbot den offenbar perfekten Trainingsplan. "Wir arbeiten gerade jedoch auch daran, mit Fitnesstrainern zusammenzuarbeiten und die Kabinen in weiteren Fitnessstudios auszustellen."

Seine eigenen Avatare könne man bei Bedarf auch im Metaverse nutzen oder irgendwann bei der virtuellen Anprobe von Kleidung, visualisiert der Social-Media-Manager der französischen Firma weiter. Silke Frank, Event-Direktorin der FIBO, ergänzt den Trend und erklärt gegenüber TAG24: "ChatGPT und andere intelligente Funktionen werden im Fitnessbereich in den kommenden Jahren noch größer. Ganz sicher."

Generell erscheint die Messe in diesem Jahr sehr futuristisch. Viele Fitnessgeräte sind immens groß und wirken beinahe wie Raumschiffe. Im Fokus steht im Kontrast dazu jedoch auch das eigene Wohlbefinden und der Drang nach einem ganzheitlichen Ansatz: Sport, Ernährung, Wellness.