Bebauungsplan steht! Das sind die Pläne für das neue Quartier am Wilhelm-Leuschner-Platz

Leipzig - Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) hat den Bebauungsplan für den Wilhelm-Leuschner-Platz bestätigt. Jetzt muss nur noch der Stadtrat grünes Licht geben.

Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig soll ein neues Stadtquartier entstehen.
Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig soll ein neues Stadtquartier entstehen.  © Christian Grube

"Leipzig bekommt eine neue, lebendige Mitte", freute sich Jung am Dienstag in einer Pressemitteilung der Verwaltung. So soll das zukünftige Stadtquartier Platz für Wissenschaft, Wohnraum, Museen und sogar ein Freiheits- und Einheitsdenkmal bieten.

Über die genaue Gestaltung des neuen Viertels soll in der zweiten Jahreshälfte bei einem Wettbewerb entschieden werden. Hier werden dann auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung einfließen: Demnach wünscht sich ein Großteil der Leipziger einen "bepflanzten, blumigen und kleinteiligen" Platz zum Verweilen und Erholen.

Dieses Anliegen liegt auch dem Amt für Umweltschutz am Herzen, das für das westliche Areal beispielsweise eine mindestens 3000 qm große zusammenhängende Grünfläche, eine "Klimakomfortinsel", eingeplant hat.

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Zudem ist der "neue" Wilhelm-Leuschner-Platz als autoarmes Quartier konzipiert, es soll nur eine begrenzte Anzahl an Autostellplätzen geben. "Prämisse ist zudem, dass sich die Anzahl vorhandener Bäume nicht vermindern darf, zusätzliche Sträucher sollen gepflanzt werden", hieß es außerdem in der Mitteilung. Auch für Photovoltaikanlagen und intensive Dachbegrünung soll gesorgt werden.

Angesichts des Bebauungsplanes wurde in den vergangenen Monaten viel Kritik laut: So hagelte es unter anderem vom Leipziger Naturschutzbund (NABU) Beschwerden über das Eingreifen in den Gehölzbestand und damit auch in das Leben vieler dort vertretenen Vogelarten. Mit den angekündigten Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz wurde nun auf die negativen Stimmen reagiert.

Am Wilhelm-Leuschner-Platz soll neues Quartier entstehen

Bereits seit 2008 wird in der Stadt über einen Umbau des Platzes diskutiert, der seit seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg brachliegt. Mit der Einwilligung des OB wurde nun ein wichtiger Schritt in Richtung Realisierung gemacht.

Neben einer überbauten Markthalle, dem Naturkundemuseum, dem Institut für Länderkunde sowie der wissenschaftlichen Einrichtung "Global Hub" soll sich auch die Juristenfakultät der Universität Leipzig sowie ein Neubau der Bundesstiftung Forum Recht auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz einfinden. Zudem sind Büro-, Einzelhandels- und Wohngebäude geplant.

Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich in seiner Sitzung am 5. Juli über die Bewilligung des Bebauungsplanes. Auch die Wettbewerbs-Ausschreibung soll im Juli vonstattengehen, im Februar 2024 entscheidet eine Jury dann über die Ergebnisse.

Titelfoto: Christian Grube

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