Rassismusvorfall bei DFB-Pokalspiel: Lok Leipzig erstattet Anzeige

Von Ulrike John

Leipzig - Lok Leipzig hat nach dem Rassismusvorfall im DFB-Pokalspiel gegen den FC Schalke 04 eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei gestellt.

Gästespieler Christopher Antwi-Adjei bezieht erneut Stellung auf Instagram. (Archivbild)
Gästespieler Christopher Antwi-Adjei bezieht erneut Stellung auf Instagram. (Archivbild)  © Tom Weller/dpa

Geschäftsführer Martin Mieth habe dies am Montag getan, erklärte ein Sprecher des Clubs.

Bei der 0:1-Niederlage gegen Schalke am Sonntag war Gästespieler Christopher Antwi-Adjei in der Anfangsphase beleidigt worden.

Er hatte die Beleidigung von der Tribüne beim Schiedsrichter Max Burda angezeigt. Burda unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten.

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Antwi-Adjei berichtete nach dem Spiel, dass von der Tribüne das "N-Wort" gerufen wurde.

"Diese Worte fielen laut über die Lippen eines Zuschauers", unterstrich der 31-Jährige in einem Beitrag bei Instagram, in dem er sich für aufbauende Nachrichten und Gesten bedankte - auch durch einige Leipziger Spieler.

"Rassismus hat nirgendwo etwas zu suchen und darf nicht toleriert werden. Es ist beschämend und enttäuschend, dass dieses Thema überall auf der Welt noch sehr präsent ist."

Video-Dateien und erste Hinweise

Auch der DFB-Präsident Bernd Neuendorf (64) bezieht Stellung. (Archivbild)
Auch der DFB-Präsident Bernd Neuendorf (64) bezieht Stellung. (Archivbild)  © Hendrik Schmidt/dpa

Nur ein Bruchteil rassistischer Beleidigungen und Äußerungen gelange aber an die Öffentlichkeit.

"Deshalb nutze ich diese Plattform, um auch für andere Menschen, denen sowas widerfährt, aufzustehen. Aufzustehen gegen Rassismus", schrieb Antwi-Adjei.

Die Gastgeber werten nach eigenen Angaben Video-Dateien aus, weil es in dem Bereich, aus dem der Ruf kam, Überwachungskameras gibt.

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Man hoffe natürlich, den Rufer zu finden, und habe auch schon einige Hinweise bekommen. Es würden alle juristischen Mittel ausgeschöpft und ein lebenslanges Hausverbot angestrebt, sollte der Rufer gefunden werden, hieß es weiter vom Club.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf (64) erklärte, dass der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ebenfalls Ermittlungen eingeleitet hat.

Titelfoto: Montage: Tom Weller/dpa; Hendrik Schmidt/dpa

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