Clara-Zetkin-Büste bleibt unauffindbar: Klauen Metalldiebe Leipzigs Skulpturen?
Leipzig - Im Fall der verschwundenen Büste der berühmten Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin Clara Zetkin des renommierten Bildhauers Walter Arnold tappen die Ermittler weiterhin im Dunklen. Die Stadt Leipzig hat unterdessen den Wert des verschwundenen Kunstobjektes beziffert - und will eine Neuanschaffung prüfen.
Alles in Kürze
- Clara-Zetkin-Büste in Leipzig unauffindbar
- Ermittlungen eingestellt, Täter nicht ermittelt
- Stadt prüft Neuanschaffung einer Kopie
- Büste könnte Opfer von Metalldieben geworden sein
- Bronzeskulpturen in Leipzig häufiger Ziel von Diebstahl

Da der oder die Täter nicht ermittelt werden konnten, ist das Verfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig eingestellt worden, geht aus einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke im Stadtrat hervor.
Zum Wert der entwendeten Skulptur heißt es: "Arnolds Werke werden auf dem Kunstmarkt derzeit tendenziell niedrig bewertet. Mit der Bronzebüste von Clara Zetkin vergleichbare Skulpturen wurden im Zeitraum zwischen 2015 und 2023 für 750 Euro bis 2000 Euro versteigert."
Falls die Büste nicht wieder auftauchen sollte, will die Stadt die Neuanschaffung einer Kopie prüfen, heißt es. Diese sei jedoch abhängig von der Haushaltslage.
Büste könnte auch Schrottdieben zum Opfer gefallen sein

Es ist nicht der erste Fall in Leipzig, bei dem öffentlich aufgestellte Bronze-Skulpturen entwendet wurden.
So waren bereits im Juli 2023 mehrere Plastiken aus dem Clara-Zetkin-Park gestohlen worden. Erst im Januar verschwand die Statue der heiligen Barbara im Stadtteilpark Plagwitz im Westen der Messestadt.
Nicht auszuschließen bleibt, dass die schweren Kunstwerke Opfer von Metalldieben wurden. Nicht zuletzt, da die Büsten und Skulpturen aus Bronze und somit einer Legierung gefertigt wurden, deren größter Bestandteil Kupfer ist.
In Zeiten knapper Rohstoffe und dadurch steigender Preise dürfte der reine Materialwert der Skulpturen daher als lohnenswertes Diebesgut erscheinen.
Zudem dürfe eine Verwertung über Schrotthändler oder das Einschmelzen der Skulpturen mit deutlich weniger Risiko verbunden sein als etwa das Verkaufen an Kunstliebhaber.
Titelfoto: TAG24/Jan-Gerrit Vahl