Wichtiger Behördengang: Leipzig bietet Notfall-Termine an
Leipzig - Corona hat Behördengänge in Leipzig zu einer Herausforderung gemacht. Amtsmitarbeiter befinden sich stets im Spagat zwischen Pandemie-Eindämmung und Bürgeranliegen, Termine sind nur schwer zu bekommen. Möglichkeiten, Dokumente und Papiere zu beantragen, gibt es dennoch.
Mario K. (Name geändert) aus Leipzig hat vor Kurzem sein Portemonnaie samt Personalausweis und Führerschein verloren. "Mit Hängen und Würgen", so berichtete er gegenüber TAG24, habe er den Verlust beim Bürgeramt melden können. "Neubeantragungstermine waren jedoch bis Ende des Jahres ausgebucht."
Das Problem: K. ist Fotograf und auf seinen Führerschein angewiesen. Fährt er ohne, droht ihm im Falle einer Kontrolle ein Bußgeld, weil er eine Ordnungswidrigkeit begangen hat.
Wer in den vergangenen Wochen und Monaten einen Behördengang in Leipzig erledigen wollte, konnte schon mal leicht ins Verzweifeln geraten. Corona machte einen einfachen Behördenbesuch teils unmöglich, Termine auf dem Buchungsportal waren bereits nach kürzester Zeit vergriffen.
Ein neues Buchungssystem soll ab 2022 Abhilfe schaffen. Bis dahin müssen Bürger und Verwaltung jedoch mit dem Vorhandenen Vorlieb nehmen.
"Notfall-Termin" kann helfen
Warten auf bessere Zeiten muss Mario K. deswegen nicht. Wie David Quosdorf vom Referat Kommunikation der Stadt gegenüber TAG24 erklärte, kann ein Ersatz-Führerschein auch über einen sogenannten "Notfall-Termin" beantragt werden.
"Für derartige wichtige Anliegen findet man deshalb auch in unserem Internetauftritt eine Telefonnummer der Fahrerlaubnisbehörde, unter welcher die Bürger/-innen die Anliegen schildern können", so Quosdorf. "Die Mitarbeiter/-innen sind stets dazu angehalten, für dringende unaufschiebbare Vorgänge Möglichkeiten einer kurzfristigen Vorsprache anzubieten."
Quosdorf verwies dabei noch einmal auf die Herausforderungen, vor die die Verwaltung aufgrund der Pandemielage aktuell gestellt wird. Buchbare Termine können nur einige Wochen im Voraus freigeschaltet werden, Mitarbeiter meistern täglich den Spagat zwischen Eindämmung des Virus und Bearbeitung der Bürgeranliegen.
"Mit Blick auf den aktuellen Trend zu steigenden Infektionszahlen müssen wir uns täglich damit auseinandersetzen, den Dienstbetrieb unter Einhaltung der Hygieneauflagen aufrechtzuerhalten", sagte Quosdorf. "Dass dadurch nicht mehr ein so hohes Terminangebot wie zu Zeiten vor der Pandemie vorgehalten werden kann, ist leider die Folge dessen." Gerade die Fahrerlaubnisbehörde sei davon in besonderem Maße betroffen.
Neue Termine würden jeden Montag um 9 Uhr für drei Wochen im Voraus freigeschaltet. "Notfall-Termine" können über die Telefonnummer 03411238428 eingerichtet werden.
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